Menschen gehen über einen Zebrastreifen
Getty Images/Brasil2
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Coronavirus

Verbessertes Contact Tracing für Herbst

Die Tiroler Infektionszahlen sind trotz Touristen stabil. Am Montag waren 61 Menschen in Tirol offiziell mit dem Coronavirus infiziert. Für Herbst und Winter setzt der Krisenstab auf schnelles Contact Tracing durch mehr Personal und Internet-Unterstützung.

Einige kleinere Coronavirus-Cluster konnten in den vergangenen Wochen in Tirol schnell identifiziert werden – zuletzt schwankte die Zahl der bekannten Corona-Infizierten um die 50 bis 60 Personen. Für Elmar Rizzoli vom Krisenstab des Landes ist die Lage damit aktuell absolut stabil.

Infektionen von Einreisen aus Osteuropa

Die meisten Urlauber kommen derzeit aus Nachbarländern, wo die Situation ebenfalls unter Kontrolle sei, heißt es. Für Ankünfte aus Übersee oder anderen Problemregionen würden ohnehin strengere Bestimmungen gelten – sie müssten sich testen lassen, beziehungsweise sich in Quarantäne begeben, schilderte Rizzoli: „Momentan gibt es sehr wenig Verkehr aus Übersee. Die meisten Rückkehrer nach Tirol, bei denen Infektionen nachgewiesen werden, kommen insbesondere vom West-Balkan und aus anderen osteuropäischen Staaten“, so der Vertreter des Tiroler CoV-Krisenstabs.

Planen für die kalte Jahreszeit

Contact Tracing

Unter Contact Tracing versteht man das Ausforschen der Kontaktpersonen von Infizierten.

Hauptaufgabe der Einsatzkräfte und des Krisenstabs ist derzeit die Vorbereitung auf den kommenden Herbst und Winter. Wenn die normale Grippe und andere Infekte wieder um sich greifen, werde das eine große Herausforderung im Zusammenhang mit dem Coronavirus, prophezeite Rizzoli. Das Personal für das Contact Tracing wird daher verstärkt, eigene Epidemie-Ärztinnen und Ärzte werden rekrutiert.

Frau niest in Taschentuch
APA/Barbara Gindl
Die Grippezeit könnte die Lage in Tirol verschärfen

Technische Unterstützung

Der gesamte Prozess vom Auftreten eines Verdachtsfalls bis zu den notwendigen behördlichen Maßnahmen wird technisch unterstützt: „Derzeit arbeiten wir an Online-Fragebögen, damit nicht alles über Befragungen erfolgen muss, sondern Betroffene ihre Meldungen auch online abgeben können“, erklärte Rizzoli. Seit Mitte vergangener Woche sei in Tirol auch eine SMS-Verständigung über negative Befunde umgesetzt worden – bisher musste das mühsam über Anrufe der Behörden erfolgen, wodurch Personal gebunden wurde.