Markus Abwerzger im Sommergespräch
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Abwerzger will Erweiterung der FPÖ

Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger will die Freiheitlichen thematisch breiter aufgestellt wissen. Und er steht hinter dem Führungsduo Norbert Hofer und Herbert Kickl, sagt er im ORF Tirol Sommergespräch. Gut ein Jahr nach Ibiza ist die Partei immer noch mit den Nachwirkungen beschäftigt.

Markus Abwerzger wird immer noch, „öfter als ihm lieb ist“, wie er sagt, auf den früheren Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache angesprochen. Bis die Krise der Partei – ausgelöst durch das Ibiza-Video und die Spesenaffäre des frühreren Obmanns – überwunden sei, werde es dauern.

Themenspektrum erweitern

Für die Wien-Wahl im Herbst erwartet Abwerzger nach deutlichen Verlusten bei der EU-Wahl und der Nationalratswahl im vergangenen Jahr erneut kein gutes Ergebnis für seine Partei. „Hoch gewinnen wir das nimma“, sagt er. Im Falle erneuter starker Stimmenverluste fordert er zwar keinen Kurswechsel ein, aber eine Erweiterung der Themen. So müsse seine Partei neben Integration und Zuwanderung auch vermehrt soziale Themen nach außen tragen. Damit meint er unter anderem Vorschläge zur Erhöhung des Arbeitslosengeldes, Umweltschutz oder Tierschutz. „Da haben wir noch Luft nach oben“, so Abwerzger.

„Tirol heute“-Sommergespräch mit Markus Abwerzger, FPÖ

Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger will die Freiheitlichen thematisch breiter aufgestellt wissen. Und er steht hinter dem Führungsduo Norbert Hofer und Herbert Kickl, sagt er im ORF Tirol Sommergespräch. Gut ein Jahr nach Ibiza ist die Partei immer noch mit den Nachwirkungen beschäftigt.

Abwerzger hält an Hofer fest

Von der Bundesparteispitze ist er überzeugt. „Die Person Norbert Hofer ist unantastbar. Er macht einen sehr guten Job als Bundesparteiobmann“, findet Tirols FPÖ-Chef. „Mit Herbert Kickl habe man den besten Politiker Österreichs“, führt er weiter aus.

Über Straches neue Partei, Team HC Strache, mit der dieser bei der Wien-Wahl antreten will, hat Abwerzger eine klare Meinung: „Das wird ein Rohrkrepierer.“ Er glaube nicht, dass das ein „Zukunftsprojekt“ – ähnlich wie das BZÖ bei Jörg Haider – werde, „österreichweit schon gar nicht“. In Tirol sei Strache jedenfalls kein Thema mehr.

Die weiteren Sommergespräche:

  • 11. August, Georg Dornauer, SPÖ
  • 21. August, Günther Platter, ÖVP

Abwerzger: „Maskenpflicht ist Maskerade“

Von der angesichts steigender Krankheitszahlen von der Bundesregierung wieder eingeführten Maskenpflicht in Supermärkten hält Abwerzger wenig. Mit einer Maßnahme wie dieser würde zum jetztigen Zeitpunkt nur Angst verbreitet. Anders ist seine Meinung zur „Corona-Ampel“, einem Frühwarnsystem mit regionalen Maßnahmen. „Das könnte ein sinnvolles Projekt werden“, findet der Tiroler FPÖ-Obmann. Wenn diese Maßnahmen dann helfen, könne man sie auch auf Gemeindebene vollziehen.

Markus Abwerzger im Sommergespräch
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FPÖ-Chef: „Es braucht keine Regulierungen für Ischgl“

Beim Tourismus fordert Abwerzger ein Ende des „Tirol-“ und „Ischgl-Bashings“, wie er sagt. Er bezeichnet das als „Rufmord“. In diesem Zusammenhang kritisiert er unter anderem Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) mit seiner Aussage über die „Mini-Ischgls“. Auf die Frage, ob der Massentourismus in Ischgl so weitergehen soll wie bisher, antwortete Abwerzger: „Mit politischem Lenken ist es in der Wirtschaft noch nie richtig gut gegangen.“ Und weiter: „Es braucht nicht eine Regulierung in Ischgl, um zu sagen, ihr dürft keinen Ballermann mehr haben. Das ist ja ein Wahnsinn.“ Wenn man sage, derartigen Tourismus möchte man nicht mehr haben, werde diese Art fehlen. Denn diese Urlauberinnen und Urlauber würden dann einfach woanders hinfahren.

Gemeinderatswahl: Suche nach qualitätsvollen Kandidaten

Abwerzger will weiter an der Spitze der FPÖ-Tirol bleiben. „Mein Akku ist nicht leer,“ sagt er im ORF Tirol Sommergespräch. Auch in schwierigen Zeiten müsse man zur Partei stehen. Bei der Gemeinderatswahl 2022 werde man in den großen Gemeinden wieder antreten. Aber: „Wir werden mehr auf Qualität statt auf Quantität setzen“, so der FPÖ-Politiker.

Hoppala

… bei der Frage nach den Urlaubsplänen.