Albin Egger-Lienz’ Familie, sein Privatleben und Hintergründe zu seinem künstlerischen Tun werden in Bildern und Zitaten gezeigt. Man habe aus der Not in Coronavirus-Zeiten eine Tugend gemacht, erklärte der neue Museumsleiter von Schloss Bruck Stefan Weis: „Im heurigen Jahr konzentrieren wir uns auf die Familie, seine Kinder, seine Frau, alle Verwandten rundherum.“
Egger-Lienz-Sammlung ist „heimgekehrt“
Nachdem im vergangenen Jahr die Sammlung Egger-Lienz in großen Schauen im Tiroler Landesmuseum und Niederösterreich wie auch in Wien und Brüssel zu sehen war, kehrte sie dieses Jahr in einer Neuaufstellung wieder in die Heimat zurück. Neukonzipiert als Dauerausstellung bis 2025, bleibt es aber nicht eine statische Werkschau. Zwei bis drei Räume werden ein Jahr lang mit dem privaten Egger-Lienz bespielt, nächstes Jahr werden Werke von Franz Defregger, ebenfalls ein Osttiroler Maler, dort einziehen.
Talent vom Vater
Das Talent zu malen und den Ansporn dazu dürfte Albin Egger-Lienz von seinem Vater, dem Kirchenmaler Georg Egger geerbt haben. Dieser hätte wohl auch gerne die Kunstakademie in Wien besucht, hat dort aber die Aufnahmsprüfung nicht geschafft, weiß Museumsleiter Weis: „Er wurde abgelehnt, wie so viele. Er saß als 17-Jähriger in Wien im Prater und weinte bitterlich. Aber diese bitteren Tränen, die verwandelte er dann in jene Energie, um das Talent, das er bei seinem Sohn sah, zu fördern.“
In unzähligen Briefen an seinen Vater, seine Frau und Geschwister hielt Egger-Lienz private Momente fest und teilte persönliche Erlebnisse mit ihnen. Der „private Egger-Lienz“ wird bis zum 26. Oktober auf Schloss Bruck in Lienz zu sehen sein.