Jägerin mit Hut schaut durch ein Fernrohr
ORF Vorarlberg
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Wolf soll mit Sender ausgestattet werden

Ein sogenannter Problemwolf soll für zahlreiche Schafrisse in den vergangenen Tagen und Wochen in der Region um das Tiroler Paznauntal verantwortlich sein. Deshalb soll das Tier nun mit einem Sender ausgestattet werden.

Die Fachabteilung sei damit beauftragt worden, einen Bescheid vorzubereiten, teilte das Land am Mittwoch in einer Aussendung mit. „Diese Notwendigkeit ist aktuell mehr als gegeben, wenn man sich die Bilder der gerissenen und leidvoll zugrunde gegangenen Nutztiere auf unseren Almen ansieht“, erklärte LHStv. Josef Geisler (ÖVP) nach einem Treffen mit Experten im Landhaus.

Abteilung soll Verordnung verfassen

Aus diesem Grund sei die Fachabteilung damit beauftragt worden, „unter Wahrung aller Anhörungsrechte eine Verordnung vorzubereiten, mit der auch formalrechtlich die Gefährlichkeit des schadenstiftenden Wolfes festgestellt wird“, hieß es.

„Auch wenn es durchaus eine Herausforderung wird: Wir wollen in den nächsten Wochen nichts unversucht lassen, um den Wolf zu besendern“, meinte Geisler. Eine spezielle „Eingreiftruppe“ soll damit beauftragt werden, den Wolf zu fangen und im Anschluss mit einem Sender auszustatten, sodass die Behörde in Zukunft genau weiß, wo sich das Tier aufhält. „Dann können frühzeitig die Nutztierhalter informiert und so im besten Fall viel Tierleid verhindert werden“, fügte Geisler hinzu.

Abschuss wäre Ultima Ratio

Allgemein empfehle der Österreichische Wolfmanagementplan eine Entnahme, wenn gelindere Maßnahme nicht zum gewünschten Erfolg führen und Wölfe ohne ersichtlichen Grund aggressiv auf Menschen reagieren oder wiederholt sachgerecht geschützte Nutz- und Haustiere töten. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass Präventionsmaßnahmen zum Schutz von Tieren ausgereizt sein müssen.

Herdenschutz für WWF ohne Alternative

Die Naturschutzorganisation WWF sieht in der vom Land Tirol geplanten Besenderung eines sogenannten Problemwolfs einen „angemessenen Schritt“. Dieser dürfe aber nicht von den tatsächlichen Aufgaben der Landesregierung ablenken, denn Herdenschutz „ist und bleibt alternativlos“, teilte der WWF in einer Aussendung mit. Der hohe Schutzstatus der Wölfe sei europarechtlich zurecht gut abgesichert.