Ein Gitarrist
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Kultur

Die Gaststube als Ersatzbühne

Die großen Musikfestivals des heurigen Sommers sind abgesagt – die behördlichen Auflagen schrecken viele Konzertveranstalter ab. Weil Auftrittsmöglichkeiten Mangelware sind, finden viele Künstlerinnen und Künstler eine Bühne in den Tiroler Gaststuben.

Ob Jazz, ob Blues, ob Volksmusik: der Sommerkonzertplan der meisten Tiroler Gruppen ist heuer der Pandemie zum Opfer gefallen. Auch Bluatschink-Mastermind Toni Knittel kann davon ein Lied singen: „Sämtliche Auftritte sind ins Wasser gefallen. Nichts zu tun zu haben hält man als Musiker kaum aus“, berichtete er. Bluatschink touren daher heuer durch die Gasthäuser ihres heimatlichen Lechtals.

Open Air im Gastgarten

Auch hunderte weiterer Tiroler Musiker machen heuer den Gastgarten zu ihrer Open Air Bühne. Wenn das Gasthaus als Veranstalter auftritt, sparen sie sich nämlich den behördlichen Aufwand, der im Coronasommer nicht unerheblich ist.

Für Volksmusikanten gibt es zudem eine Förderung: Im Rahmen der Initiative „Tirol zualosn“ bezahlt die Landesregierung bis zu 80 Prozent der Honorare für Auftritte in der heimischen Gastronomie. Insgesamt 200.000 Euro hat das Land dafür zur Verfügung gestellt.

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Großkonzerte gehören derzeit der Vergangenheit an

Schon fast 200 Livekonzerte

Volksmusik und Wirtshäuser würden seit eh und je zusammengehören, betonte der Sprecher der Wirte in der Tiroler Wirtschaftskammer, Alois Rainer. Die derzeitige Notlösung trage insofern also zur Stimmung bei, so Rainer. Entsprechend gut werde die Initiative auch angenommen: Allein in den ersten zwei Wochen der Aktion hat der Volksmusikverein schon 170 Liveauftritte in Tiroler Wirtshäusern vermittelt.