Von Innsbruck über den Glungezer, weiter über den Alpenhauptkamm bis nach Venedig wollten die beiden Französinnen wandern, doch auf der Grünbergspitze im Voldertal war Schluss. Die 24-Jährige rutschte auf einem Schneefeld auf der Nord-Ost-Flanke des Grünbergers knapp unterhalb des Gipfels aus und verletzte sich am Schienbein. Sie konnte nicht mehr weitergehen, die Frauen setzten um 14.10 Uhr einen Notruf ab.
Schlechte Telefonverbindung
In der Zwischenzeit wurde das Wetter immer schlechter. Dichter Nebel und Graupelschauer – fünf Zentimeter hoch – ging auf den Grünberger nieder. Zwei Rettungshubschrauber versuchten von zwei Seiten aus vergeblich, die jungen Frauen zu sichten. Eine Ortung über das Handy war wegen der schlechten Verbindung nicht möglich. Hinzu kamen Sprachschwierigkeiten, so die Leitstelle Tirol, denn die Französinnen sprachen nicht Deutsch und nur sehr wenig Englisch.
Bergretter machten sich zu Fuß auf den Weg
Drei Bergrettungen – Hall, Wattens und Matrei am Brenner – machten sich zu Fuß von verschiedenen Seiten auf den Weg. In der Zwischenzeit konnte die Leitstelle die Koordinaten der in Bergnot geratenen Frauen über Whatsapp feststellen. Die Französinnen befanden sich direkt in der Wetterfront. Nach eineinhalb Stunden Aufstieg trafen die Bergretter am Unfallort ein.
Verletzte ins Krankenhaus geflogen
Die Wanderinnen waren ausgekühlt, aber wohlauf, berichtete Hubschrauberpilot Stefan Kapeller. Sie wurden erstversorgt, auch mit Kleidung, und ins Tal, die verletzte Französin in das Krankenhaus nach Hall geflogen. Dort musste die Frau lediglich am Schienbein genäht werden. Sie konnte das Spital noch am selben Abend verlassen. Der Rettungseinsatz wurde um 20.25 Uhr für beendet erklärt.
Brita Bauer, tirol.ORF.at