Der Vorfall im Voldertal wurde gefilmt, innerhalb kürzester Zeit verbreitete sich das Video. Maria Klingenschmid aus Tulfes hat den Vorfall selbst miterlebt. Sie habe gehört, wie Hunde auf der Almwiese bellten. Dann habe sie genauer hingesehen und auch den Hund bemerkt, der die Kälber immer wieder angegangen und ihnen sehr nahe gekommen ist. Auch der zweite Hund sei irgendwann dazugekommen und habe mitgemacht.
Handyvideo der Hunde
Augenzeugin Maria Klingenschmid filmte mit
Die Besitzerin habe die Hunde immer wieder gerufen, die hätten aber nicht reagiert, so die Augenzeugin. In diesem Fall hatten alle Beteiligten Glück: Zum Zeitpunkt des Vorfalles waren nur die Kälber auf der Weide, die Mütterkühe aber noch nicht.
Falsches Verhalten trotz Schildern
Kühe seien normalerweise sehr ruhige Tiere, zumindest wenn sie in Ruhe gelassen werden, erklärte Julius Schmiderer, der Obmann der Agrargemeinschaft Vorberg-Steinkasern im Voldertal. Anders sei das aber bei Mutterkühen – sie würden ihre Kälber verteidigen, wenn sie Gefahr wahrnehme.

Dass die Hunde frei herumgelaufen sind, sorgte im Voldertal für Verwunderung und für Diskussionen. Schließlich seien überall Schilder angebracht. Es gebe aber leider immer wieder die „berühmten fünf Prozent“, die sich nicht an die Regeln halten, so Schmiderer. Das bringe auch die restlichen Wanderer in Verruf. Manchmal sei das größere Problem nicht der Hund, sondern „eben am anderen Ende der Leine zuhause“, so der Obmann der Agrargemeinschaft.
Gerichtsurteil im Hinterkopf
Angesichts solcher Videos und Vorfälle fühlen sich die Bauern im Voldertal machtlos. Dazu trägt auch das Urteil des Obersten Gerichtshofes nach dem Todesfall im Pinistal bei. Dort wurde der Landwirt zu Schadenersatzzahlungen verpflichtet – mehr dazu in OGH bestätigt Urteil nach Kuhattacke.

Julius Schmiderer würde sich klarere Regeln und mehr Eigenverantwortung von den Wanderern und Spaziergängerinnen und Spaziergängern. Jedem müsse klar sein, dass er auf eigene Gefahr unterwegs ist, wenn er sich auf eine Alm begebe, so Schmiderer.