Früher gab es heftige Gewitter vor allem im Hochsommer. Das veränderte sich in den letzten 20 Jahren, zeigt die neue Studie der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Die Gewittersaison ist seit Beginn der 2000er Jahre deutlich länger geworden, berichtete Manfred Bauer, der Leiter der ZAMG in Tirol.

Mittlerweile starte die Gewittersaison schon im Frühjahr und ziehe sich bis in den Herbst. Im Hochsommer gibt es dafür sogar weniger Gewitter, sie sind aber heftiger geworden. Es kommt also öfter zu intensiven Starkregenfällen und zu Hagel.
Extreme nehmen zu
Der Ursprung für diese Wetterveränderungen ist der Klimawandel, erklärt Manfred Bauer. Pro Grad Erwärmung könne die Luft um etwa sieben Prozent mehr Wasserdampf aufnehmen. Dieses Mehr an Wasserdampf werde dann zu starken Niederschlägen. Auf der anderen Seiten führt der Wasserdampf auch zu mehr Energie und mehr Auftrieb der Gewitterwolken, auch das verstärke die Wettererscheinungen.

Auch der Flächenverbrauch trage seinen Anteil zu dieser Entwicklung bei: Der Mensch greife durch die Versierghelung der Landschaft und die Verdichtung in diesen Kreislau fein, dadurch können Niederschläge nicht mehr so gut versickern und halten sich an der Oberfläche.
Entwicklungen begünstigen Naturgefahren
Gleichzeitig werden die Dürreperioden mit wenig oder gar keinem Regen im Sommer immer länger. Das sorgt für extrem trockene Böden, die nur wenig Wasser aufnehmen können. Kommt es dann zu heftigen Regenfällen, ist die Gefahr groß, dass das Wasser an der Oberfläche bleibt und zu Hochwasser oder Muren wird.

Eine Zunahme dieser Naturkatastrophen sei bereits jetzt in der Statistik zu erkennen, so die Experten. Gleichzeitig steige die Wahrnehmung dieser Ereignisse, da mittlerweile jeder Beobachter Fotos und Videos aufnehmen kann.