Bei der „Hohen Birga“ handelte es sich um einen kleinen bewaldeten Hügel, auf dem bereits 1937 die Überreste einer über 2.000 Jahre alten rätischen Siedlung aus der Eisenzeit entdeckt worden waren. Unklar war, wie und wo genau der Zugang zu dieser Siedlung erfolgte.

Unterschung von zwei unverbauten Parzellen
Im Zuge von Bauvorhaben ordnete das Bundesdenkmalamt eine archäologische Untersuchung jener zwei Grundstücksparzellen an, die als einzige bisher noch unverbaut sind. Im April und Mai wurden die Grabungen dann durchgeführt.

Laut den Wissenschaftern konnten unter massiven Steinverstürzen mehrere Terrassen im Hang festgestellt werden. Die nördlichste war offensichtlich bewusst zur Anlage eines Weges errichtet worden. „Dieser stieg von Ost nach West leicht an, dürfte etwa zwei Meter breit gewesen sein und bestand aus einer sorgfältig verlegten Rollierung aus faustgroßen Steinen“, erklärte Florian Müller vom Institut für Archäologien.

Zahlreiche weitere Fundstücke
Bei den Grabungen fanden sich zudem zahlreiche Fragmente verzierter eisenzeitlicher Keramik, ein Webgewicht, Tierknochen sowie eine eiserne Lanzenspitze. Nach genauer Dokumentation und Aufnahme der freigelegten Befunde werde demnächst der Hausbau starten.

Nun soll weiter geklärt werden, wo der Weg genau in die eigentlichen Siedlungsterrassen oben am Hügel einmündete und wie dieser Bereich ursprünglich einmal architektonisch, möglicherweise in Form einer Toranlage, ausgestaltet war. Für Juli sei dann die Fortsetzung der regulären Forschungsgrabungen im eigentlichen Siedlungsbereich geplant. Dabei sollen zwei im Vorjahr entdeckte eisenzeitliche Gebäude weiter untersucht werden.