Chronik

Tote Schafe: Land prüft Herdenschutz

In den letzten Tagen sind in Serfaus insgesamt acht tote Schafe aufgefunden worden. Laut Land werde ein Wolf als Verursacher vermutet. In den nächsten Tagen will man die Machbarkeit von Herdenschutzmaßnahmen auf dem Sonnenplateau prüfen.

„Das Rissbild gleicht dem der am Dienstag untersuchten Schafe“, sagte Martin Janovsky, Beauftragter des Landes Tirol für große Beutegreifer. Bereits am Dienstag hatte der zuständige Amtstierarzt drei tote Schafe begutachtet, am Mittwoch dann fünf weitere. „Dabei wurden neuerlich deutliche Bisspuren festgestellt, die auf einen großen Beutegreifer – konkret auf einen Wolf – als Verursacher hindeuten“, so Janovsky. Eines der Tiere dürfte aber abgestürzt sein.

DNA-Proben an Vet-Uni geschickt

Auch in Reith im Alpbachtal (Bezirk Kufstein) wurde ein totes Lamm aufgefunden. Ein Wolf könne auch hier nicht ausgeschlossen werden, hieß es. Im benachbarten Bruck am Ziller im Zillertal wurde vergangene Woche ein Wolf gesichtet. DNA-Proben aller toten Tiere wurden an die Veterinärmedizinische Universität Wien geschickt.

Herdenschutzmaßnahmen brauchen breite Basis

Die Tierhalter werden finanziell entschädigt, außerdem werde in Serfaus eine Kamera installiert. In Tirol denkt man nun wieder über Herdenschutzmaßnahmen auf dem Sonnenplateau nach. In den nächsten Tagen werde eine Almbegehung stattfinden, um die Machbarkeit einzuschätzen. „Solche Maßnahmen sind aber – sofern sie auf der jeweiligen Alm überhaupt möglich sind und auf breiter Basis mitgetragen werden – nicht von heute auf morgen umsetzbar“, sagte dazu Josef Gitterle, der beim Land Tirol für Herdenschutz zuständig ist. Gelenkte Weideführung, Behirtung, Elektrozäune, Nachtpferche oder auch Herdenschutzhunde seien Instrumentarien im Herdenschutz, hieß es.