Seit Jahresbeginn kamen heuer in Tirol sieben Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Im Vorjahr waren es bis Mitte Mai mit 13 Verkehrstoten fast doppelt so viele. Dazu beigetragen habe in erster Linie das geringere Verkehrsaufkommen, vor allem während der Quarantäne für alle Tiroler Gemeinden. Die Pkw-Lenker seien zum Teil aber auch bewusster unterweges gewesen, meint Markus Widmann, Chef der Verkehrsabteilung der Tiroler Polizei. Es habe insgesamt eine Entschleunigung gegeben – mit positiven Auswirkungen auf das Unfallgeschehen.
Gleich viele Verkehrstote wie beim Tiefsstand 2017
Mit den Lockerungen der vergangenen Wochen ist der Verkehr innerhalb Tirols wieder stärker angerollt. Das habe sich in einer einer Zunahme der Unfälle zuletzt bemerkbar gemacht. Auf Tirols Straßen sei inzwischen wieder mehr los als zu Beginn der Coronavirus-Krise, so Widmann. Internationaler Reiseverkehr und auch Ausflüge über die Grenzen hinweg sind derzeit aber noch nicht möglich. Die Motorradsaison sei heuer in Tirol nur gebremst angelaufen, weil speziell die Biker aus Deutschland ausgeblieben sind, erklärt der Leiter der Polizei-Verkehrsabteilung.
All das habe dazu geführt, dass von Jahresbeginn bis zum 20. Mai heuer ein Tiefststand bei den Verkehrstoten zu verzeichnen war, erklärt Widmann. Nur im Jahr 2017, dem Jahr mit den wenigsten Verkehrstoten seit Jahrzehnten in Tirol, habe es mit sieben Todesopfern im Straßenverkehr in den ersten Monaten eine ähnliche Entwicklung gegeben, damals aber ohne Coronavirus-Lockdown.
Appell an Lenker zur Eigenverantwortung
Das Beispiel 2017 zeige, dass mehr Verkehr nicht automatische mehr Unfälle und damit mehr Verkehrstote bedeuten müsse, betont der oberste Verkehrspolizist des Landes. Würden sich die Verkehrsteilnehmer an die Regeln halten und rücksichtsvoll fahren, dann sollten auch keine Unfälle passieren.