Ronald Rohrer
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Coronavirus

Ischgl-Kommission soll nächste Woche stehen

Ronald Rohrer, der Vorsitzende der Expertenkommission zur Untersuchung des Tiroler Coronavirus-Krisenmanagements, will zeitnah mit der Arbeit beginnen. Bereits kommende Woche will er die Expertenkommission zusammengestellt haben.

Die Kommission soll dann „spätestens in 14 Tagen“ startklar sein, so Ronald Rohrer im Ö1-Morgenjournal am Freitag. Rohrer geht – inklusive seiner Person – von sechs bis sieben Experten aus. Das Gremium soll aus Virologen, Experten für öffentliches Recht, aber auch Tourismusvertretern bestehen. Der ehemalige Verfahrensrichter im Eurofighter U-Ausschuss will laut eigenen Angaben einen Mix aus Wissenschaft und Praxis, aus Österreichern und Nicht-Österreichern zusammenstellen.

Bericht soll im Oktober fertig sein

Die Tiroler Landesregierung hatte am Donnerstag erklärt, dass bei der Auswahl der Experten insbesondere darauf zu achten sei, dass diese aus den Bereichen Virologie, Volkswirtschaft, Stabsarbeit sowie Verwaltungs- oder Verfassungsrecht kommen. Zeitplan und Arbeitsweise würden die Experten selbst festlegen. Bis Oktober soll der Bericht der Kommission stehen und dann veröffentlicht werden. Ein Fix-Ticket hat der Schweizer Krisenmanager Bruno Hersche, der ursprünglich neben dem ehemaligen Richter Josef Geisler als Vorsitzender vorgesehen war.

„Es gibt keine Rücksichtnahme“

Man habe zu prüfen, ob die Behörden richtig agiert haben. Es sei ein äußerst sensibles Thema, „das offenbar weit über die Grenzen Österreichs hinaus die Menschen bewegt“. Es gehe hier nicht um Gefälligkeitsgutachten, so Rohrer, ehemaliger Vizepräsident des Obersten Gerichtshofs, „sondern um eine sachliche und klare Erhebung, was wem zuzuschreiben oder nicht zuzuschreiben ist und wie der Sachverhalt war“. Hier gebe es keinerlei Rücksichtnahme, kündigte Rohrer an.

Das Headquarter der Kommission soll in Wien angesiedelt sein, die Mitglieder werden aber für Befragungen nach Tirol pendeln, kündigte Rohrer an.