St. Johann, Krankenhaus
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Gesundheit

Studie zu OP-Absagen im KH St. Johann

Im Krankenhaus St. Johann ist untersucht worden, wie sich die Ausgangssperre auf Patienten mit Knie- und Hüftarthrosen ausgewirkt hat. Ihre Operationen sind durch das Coronavirus bedingt verschoben worden. Vor allem bei Kniepatienten wurden die Schmerzen stärker.

Allein im Krankenhaus St. Johann mussten 70 Hüft- und Knie-Operationen verschoben werden. Wie sich die Coronavirus-Einschränkungen auf die Arthrose-Patienten mit verschobenen Operationen ausgewirkte, untersuchte die Orthopädie um Primar Alexander Brunner.

Folgen der Ausgangssperre

Seit Montag werden diese Operationen wieder durchgeführt. „Ein wichtiger Faktor bei der Planung der nun ausstehenden Operationen war die Frage, wie es den Patienten mit verschobenen Terminen in der Zwischenzeit ergangen ist“, erklärte Brunner. „Bis dato war nahezu unbekannt, wie eine sechswöchige Ausgangssperre mit allen daraus resultierenden Einschränkungen sich auf die Beschwerden von Patienten mit Knie- oder Hüftarthrose auswirkt“.

Dr. Brunner
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Alexander Brunner

Weniger Aktivität führt zu mehr Beschwerden

In der Studie wurden die Auswirkungen auf die körperliche Aktivität, Gelenksschmerzen und die psychische Situation von Arthrosepatienten untersucht. Laut dem Ergebnis hat die körperliche Aktivität der Patienten während der Ausgangssperre deutlich abgenommen. Die Schmerzen in den betroffenen Gelenken hätten zugenommen. „Kniegelenke scheinen dabei stärker betroffen zu sein, als Hüftgelenke", schloss Brunner. Deshalb werden diese Operationen jetzt bevorzugt behandelt.

Aktivität durch Übungen erhalten

„Wir hätten nicht erwartet, dass Gelenksbeschwerden während der Ausgangssperre so deutlich zunehmen,“ sagt Brunner. Um im Falle einer zweiten Welle vorbereitet zu sein, wurden Heimübungsprogramme entwickelt, damit die Patienten zumindest teilweise ihre Aktivität erhalten können. Die Studie der Orthopädie im Krankenhaus St. Johann soll nun in wissenschaftlichen Journalen veröffentlicht werden.