Erstmals in der Zweiten Republik wurden Teile der Miliz mobilisiert. Für die Betroffenen bedeutet das, dass sie für die Einsatzzeit von Familie, Beruf oder Studium Abschied nehmen müssen. Die Milizsoldaten werden demnach gebraucht, um die Bundesheerstruktur angesichts der zusätzlichen Aufgaben in Coronavirus-Zeiten aufrecht erhalten zu können.
In Tirol wurde deshalb die 2. Kompanie des Jägerbataillons Tirol einberufen. Auf die Milizsoldaten kommt bis Mitte Mai eine Einschulung zu. Schwerpunkt dabei sollen auch die rechtlichen Grundlagen für den Coronavirus-Einsatz sein. So soll die Miliz die Polizei beim Grenzeinsatz unterstützen. Neben Grenzkontrollen umfasst das auch die Überwachung der grünen Grenze etwa im Außerfern. Dort war das Bundesheer schon bisher mit der Überwachung von grenzüberschreitenden Wander- und Radwegen betraut, die aktuell gesperrt sind.
Neben dem sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz erwarten die Milizsoldaten auch „gesundheitsbehördliche Aufgaben“. So sollen sie die Gesundheitsbehörden an den Grenzen bei der Kontrolle von Dokumenten unterstützen oder auch bei der Überprüfung des Gesundheitszustands, wenn das bei der Einreise nach Tirol vorgesehen ist. Dazu gehören etwa Fiebermessungen.
Schutzmaßnahmen bei Ausbildung und Einsatz
Die Ausbildung am Truppenübungsplatz Lizum-Walchen soll aus Sicherheitsgründen in Kleingruppen erfolgen. Auch laufende Gesundheitsuntersuchungen sind vorgesehen. Die Milizsoldaten bekommen laut Bundesheer auch die notwendige Sicherheitsausrüstung für den Coronavirus-Einsatz wie Schutzmasken oder Handschuhe.
Eine Frist für den Milizeinsatz gibt es vorerst nicht, die Einberufungsbefehle haben keinen Ablaufvermerk. Grundsätzlich ist von drei Monaten auszugehen, hieß es zuletzt. Letztlich hänge der Einsatz aber von der weiteren Entwicklung ab.