Mit Anfang Mai konnten auch größere Geschäfte mit mehr als 400 Quadratmetern Einkaufsfläche aufsperren. Die Einkaufszentren gingen wieder in Betrieb. Wie ein Lokalaugenschein des ORF Tirol im Imster FMZ zeigte, sorgte das wieder gewonnene Angebot auch für Kauflust bei den Kunden. Allerdings bleibt in Coronavirus-Zeiten die zugelassene Kundenzahl in den Geschäften und Einkaufszentren begrenzt. Im FMZ sind maximal 2.400 Kunden zugelassen. Kontrolliert wird das über Kameras mit entsprechender Computerauswertung, so Center-Manager Johannes Gstrein. Das System habe man aber schon vor der Coronavirus-Krise installiert, um die Kundenfrequenz zu messen.
Das Einkaufszentrum habe sich im Vorfeld mit genügend Mund-Nasen-Masken und Desinfektionsmitteln eingedeckt, so Gstrein. Er sprach von einem zufriedenstellenden Kundenandrang, so wie sonst eben an einem guten Einkaufssamstag. Die Geschäftsbetreiber im Shoppingcenter seien jedenfalls froh, dass sie wieder aufsperren können und damit langsam so etwas wie Alltag einkehre – trotz der noch bestehenden Vorschriften und Einschränkungen.
Teilweise Warteschlangen beim Einlass
Bei den Geschäften waren Schilder mit dem Appell zum Abstandhalten allgegenwärtig. Zum Teil brauchten die Kunden aber auch viel Geduld, weil sich bei den Eingängen Warteschlangen bildeten. Das betraf im Imster Einkaufszentrum vor allem einen großen Elektronikhändler. Laut dem Center-Manager hätten die Kunden dabei nicht so sehr große Anschaffungen im Auge. Gekauft würden oft kleinere Geräte oder Verbrauchsartikel wie Druckerpatronen.
Während andere Geschäfte noch mit einer stärkeren Zurückhaltung bei den Kunden konfrontiert waren, gab es im Möbelhandel zum Teil einen massiven Ansturm. Hier brauchten die Kunden oft viel Geduld. Sie mussten längere Wartezeiten in Kauf nehmen, bevor sie wegen der Zutrittsbeschränkungen überhaupt in die Geschäfte hinein konnten.
Friseursalons nach Ende der Sperre stark gefragt
Nach der fast siebenwöchigen Coronavirus-Sperre konnten auch Friseurinnen und Friseure mit Samstag wieder aufsperren, ihre Dienstleistung war bei den Kunden fast durchwegs stark gefragt. Allerdings gelten auch hier spezielle Schutzbestimmungen inklusive Maskenpflicht.
Geschlossen blieben in den Einkaufszentren noch Cafes und andere Gastlokale. Die Gastronomie soll nach derzeitigen Plänen unter bestimmten Bedinungen ab 15. Mai wieder aufsperren können. Davon erhoffen sich dann auch Geschäftsleute in Ortszentren und Einkaufsstraßen zusätzliche Kundenfrequenz.
„Einmaleffekt“ kein Grund zum Aufatmen
Der österreichische Handelsverband gab sich nach dem ersten Tag der kompletten Geschäftsöffnung zwar vorsichtig optimistisch. Die Umsatzeinbußen der vergangenen Wochen seien aber nicht mehr aufzuholen. Dass nach den Lockerungen eine wieder erwachte Kauflust am Samstag zu spüren war, könnte zudem ein „Einmaleffekt“ sein. Beim Handelsverband erwartete man für die kommenden Tage wieder eine „rückläufige Entwicklung“ bei den Erlösen. Auch für die weiteren Monate müsse man von einem niedrigeren Niveau als vor der Krise ausgehen, unter anderem weil ausländische Touristen als Umsatzbringer auf absehbare Zeit fehlen.