In den Monaten Mai und Juni kommen die Kitze zur Welt, sie werden in der Jägersprache von der Geiß „gesetzt“. Um den Nachwuchs vor Fressfeinden zu schützen, wird er von der Mutter in hochgewachsenen Wiesen versteckt. Diese kommt nur zum Säugen, damit sie auf ihr Kleines nicht aufmerksam macht. Das Kitz duckt sich bei Gefahr noch tiefer ins Gras, auch wenn der laute Mähtraktor kommt.
Jetzt beginnt wieder die Mähsaison, und Hunderte Tiere werden jedes Jahr Opfer der Mäharbeiten. Laut Schätzungen sterben in Österreich etwa 25.000 Rehkitze jedes Jahr auf diese Art. „Um Mähverluste so gering wie möglich zu halten, ist die gute Zusammenarbeit zwischen betroffenen Landwirten und Jägern wichtig“, sagte Landesjägermeister Anton Larcher.
Drohnen mit Wärmebildkameras
Für die Rettung von Rehkitzen habe sich der Einsatz von Drohnen und Wärmebildkameras seit einigen Jahren bewährt, so Larcher. Drohnen ermöglichen ein schnelles und zuverlässiges Absuchen von Wiesen, die anschließend gemäht werden können. Viele Jäger und Landwirte würden diese Technik zum Schutz von Rehkitzen gerne einsetzen. Es sei aber oft schwierig, Drohnenpiloten in der Nähe zu finden.
Rehkitzrettung Tirol
Nachfrage nach Piloten größer als Angebot
Deshalb hat der Jägerverband jetzt eine Plattform ins Leben gerufen, um Jäger, Drohnenpiloten und Landwirte zusammenzuführen. „Die Nachfrage nach der Drohne für die Kitzrettung ist in den letzten zwei Jahren enorm gestiegen. Das hauseigene Angebot wurde sehr gut in ganz Tirol angenommen. Die Nachfrage übersteigt aber das Angebot“, berichtete der Landesjägermeister.
So ist man auf der Suche nach weiteren Drohnenpiloten. Sie können sich registrieren und werden von Landwirten abgefragt. Der Drohnenpilot muss allerdings über entsprechende Erfahrung und Ausrüstung verfügen. Das Einsatzgebiet, der Preis und die Verfügbarkeit variieren je nach Pilot, ist auf der Seite der Plattform „Rehkitzrettung Tirol“ zu lesen.