ErlebnisSennerei Zillertal
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Wirtschaft

Notfallplan wegen zu viel Milch am Markt

Die Milchbauern, die der ErlebnisSennerei Zillertal zuliefern, bekommen weniger Geld für einen Teil ihrer Milch und sollen nicht mehr so viel liefern. Wegen der geschlossenen Tourismusbetriebe werde weniger Milch benötigt, begründete die Zillertalmilch ihren Notfallplan.

Die Abnahmemenge der Milch wurde kontingentiert. Diese Maßnahme betreffe hunderte Milchbauern im Zillertal. Der Grund: Es sei zu viel Milch am Markt. Und so hat die ErlebnisSennerei Zillertal ihre Milch-Abnahme um ein Fünftel gedrosselt.

Andere Produktion nicht möglich

Für jeden Liter Milch, der mehr angeliefert werde, zahlt die Sennerei ihren rund 400 Bauern nur mehr 15 Cent brutto. Der Tourismus- und Gastronomiesektor sei total zusammengebrochen, argumentierte Sennereichef Christian Kröll die Maßnahme. Ein Ausweichen etwa in die Hartkäseproduktion sei nicht machbar, so Kröll: „Für die Hartkäseproduktion fehlen uns die Lager- und die Reifeplätze. Und das hat uns in der Krise jetzt tief getroffen. Drum haben wir die Notmaßnahme gesetzt, weil wir keine Ressourcen dafür haben.“

700 Euro Minus im April

Für die Bauern ist das ein Schlag ins Gesicht, sagte Fritz Steiner, Bürgermeister der Gemeinde Ramsau. Er ist selbst betroffener Landwirt: „Ich weiß nicht, ob es (die Notfallmaßnahme, Anm.d.R.) gerechtfertigt ist oder nicht. Aber für uns hat das enorme Auswirkungen. Bei meinem Betrieb beträgt das Minus im April rund 700 Euro.“

Kühe
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Was tun mit dem Milchüberschuss?

Viele Bauern nehmen die 15 Cent zähneknirschend in Kauf. Das sei besser, als die Milch wegschütten, hieß es hinter vorgehaltener Hand, das wäre das Schlimmste. Christian Kröll von der ErlebnisSennerei Zillertal hofft indes, dass die Sennerei die Kontingentierung bis zu Beginn der Almsaison Mitte Mai wieder aufheben kann.