Leerer Kursraum
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Wirtschaft

Tiroler Fahrschulen in der Warteschleife

Bislang gibt es keinen Fahrplan für die 30 Tiroler Fahrschulen. Man warte auf Informationen vom Bund, so die Kritik. Vor knapp sechs Wochen mussten die Fahrschulen aufgrund der Coronakrise schließen. Hunderte Schüler und auch die Fahrschulen warten jetzt darauf, dass der Betrieb wieder anlaufen kann.

Normalerweise herrscht bei den Fahrschulen jetzt Hochsaison. Die Zeit rund um die Osterkurse sei eine der stärksten Zeiten, sagte Branchensprecher Hannes Sappl. Die Schließung sei tragisch für die Betriebe, aber auch für die Schülerinnen und Schüler, die ihre Theorie-und Praxisstunden in der Ferienzeit absolvieren wollten. Außerdem würden jetzt im Frühling alle gerne den Moped-oder Motorradführerschein starten, meinte Sappl.

Fahrschulauto
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Die Autos der Fahrschulen stehen still.

Telefone laufen heiß

Die Telefone bei den Tiroler Fahrschulen laufen heiß. Junge Menschen und ihre Eltern wollen wissen, wie es weitergeht, wann sie ihre Fahprüfung machen können oder wann die Kurse endlich starten, erzählt Fahrschulleiter Peter Unteregger aus Innsbruck. „Ich kann immer nur sagen: nehmt Mitte bis Ende Mai, wenn es früher geht, dann könnt ihr euch freuen. Aber konkrete Aussagen kann ich nicht machen, weil wir das selber nicht wissen.“ Auch beim Land weiß man nichts Konkretes. Man sei fast täglich in Kontakt mit dem Bundesministerium, aber man habe noch keine Vorgaben bekommen.

Fahrschullehrer
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Auch Fahrlehrer müssen vermutlich in Zukunft mit Maske arbeiten.

Völlig unklar ist auch, unter welchen Rahmenbedingungen die Fahrschulen wieder aufsperren dürfen. Peter Unteregger hat den Kursraum umgebaut, sodass zwischen den Stühlen mehr Abstand ist, es gebe Desinfektionsmittel, Masken und eine Schleuse mit Fieberthermometer. Man sei also vorbereitet, kenne aber bislang die Auflagen nicht. Er wünscht sich einen Fahrplan, damit man sich rechtzeitig auf eine Öffnung einstellen könne.

Fahrschulen erwarten Ansturm

Die Fahrschulen rechnen bei einer Öffnung mit einem Ansturm an Schülerinnen und Schülern. Zu einem Engpass soll es aber nicht kommen, verspricht das Land Tirol, das die Prüfer für die Führerscheinprüfungen stellt. Man wolle die praktischen Prüfungen dann möglichst rasch abnehmen, dazu stünden 70 Prüfer zur Verfügung, sagte Bernhard Knapp, Vorstand der Abteilung Verkehrsrecht. Und noch eine gute Nachricht: Die Fristen etwa für das Fahrsicherheitstraining oder Prüfungen sind verlängert worden, zumindest in dieser Hinsicht gibt es keinen Grund zur Sorge.