100 Kubikmeter Gestein stürzten am Dienstagabend zwischen 21.00 Uhr und 22.00 Uhr in die Schwarzach. Der Bach wurde dadurch aufgestaut und unterspülte die Defereggentalstraße bei Kilometer 10,8 zwischen der Mellitzgalerie und dem Mellitzunnel.
Bäume in der Sturzbahn mitgerissen
Das Gestein war etwa 250 Meter oberhalb der Schwarzach ausgebrochen und riss auch alle Bäume in der Sturzbahn mit, erklärte der Landesgeologe Roman Außerlechner nach Erkundungsflügen mit einem Hubschrauber und einer Drohne.
Stromausfälle wegen Sanierungsarbeiten
Mittwochnachmittag wird an der Sanierung dieses Straßenabschnitts gearbeitet, in dem auch die Tinetz-Stromleitung für das Defereggental verläuft, dadurch kommt es im Tal zu Stromausfällen. Anschließend wird die Abteilung Geoinformation des Landes Tirol mittels Laserscannings die Abbruchbereiche vermessen, damit im Anschluss daran ab Donnerstag die Abräumarbeiten durch eine Spezialfirma vorgenommen werden können.
Klimabedingte Faktoren als Ursache
„Im Bereich der Abbruchstelle befindet sich noch labiles Gestein“, betonte der Landesgeologe und nannte als Ursache für den Felssturz den Frost-Tau-Wechsel, Wassereinträge sowie den oftmaligen Wechsel von kalten Nächten und warmen Tagen. Durch diese Gegebenheiten baue sich über eine lange Zeit Spannung im Gestein auf, bis es dann plötzlich zu einem Ausbruch kommt.
Nach den Abräumarbeiten an der Abbruchstelle wird das Land Tirol eine weitere Vermessung des betroffenen Abbruchbereichs mittels Laserscanning vornehmen. Diese Ergebnisse sind dann Grundlage zur Entscheidung über die weitere Vorgehensweise.