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Coronavirus

Quarantäne in Sölden wird verlängert

Die Quarantäne für Sölden wird bis 26. April verlängert. Das gab das Land Tirol am Sonntagnachmittag bekannt. Bei rund vier Prozent aller Testungen in Sölden konnten Bestandteile des Coronavirus nachgewiesen werden.

Man habe die Situation in Sölden gemeinsam mit den medizinischen Expertinnen und Experten analysiert. Auf Basis der Testergebnisse und der Einschätzung der Expertinnen und Experten müsse die Quarantäne in Sölden wie im Paznauntal und in St. Anton vorerst bis zum 26. April verlängert werden“, sagte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP).

Experte spricht von breiter Streuung der Fälle

„Die positiv Getesteten, die aus den Schwerpunktuntersuchungen hervorgehen, können leider nicht auf einige wenige Cluster in der Gemeinde Sölden festgemacht werden. Es gibt also über die Gemeinde verteilt eine Streuung der Infizierungen und damit auch mehrere unterschiedliche Ausbruchstellen. Aus diesem Grund ist es aus medizinischer Sicht auch in diesem Fall notwendig, dass die Quarantäneverordnung für die Gemeinde Sölden bis zum 26. April verlängert wird“, so Günter Weiss, Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin.

Bürgermeister erwartete andere Entscheidung

Ernst Schöpf, Bürgermeister der Gemeinde Sölden sagte, man habe eine andere Entscheidung erwartet. Vier Prozent positive Testungen seien im Vergleich zu Ischgl und St. Anton nicht viel. Das könnte auch andere österreichische Gemeinden treffen, wenn man dort so intensiv testen würde. Man werde die Quarantäne aber durchsetzen, so der Bürgermeister, die Situation sei tragbar.

Spezialfall Gemeinde See im Paznauntal

Für die Gemeinde See im Paznauntal zeichne sich nach Analyse der Schwerpunkttestungen eine spezielle Situation ab, hieß es in der Aussendung des Landes vom Sonntag. Die Anzahl der positiven Testungen und damit auch der Prozentsatz an Infizierten sei dort relativ gering. Dennoch haben sich auch hier die medizinischen Experten klar für die Beibehaltung der Quarantänemaßnahmen ausgesprochen.

„Aufgrund der speziellen geografischen Situation der Gemeinde See und der engen Verflechtungen mit der Gemeinde Kappl und des restlichen Paznauntals haben wir von einer Aufhebung der Quarantäne abgeraten“, sagte Cornelia Lass-Flörl, Direktorin der Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Universität Innsbruck.

Aktiv Positive in den Quarantänegemeinden

Stand: Sonntag 13.30 Uhr

  • Ischgl: 84
  • Galtür: 32
  • Kappl: 35
  • See: 8
  • St. Anton: 134
  • Sölden: 40

Infektionszahlen von Sonntag

Tirolweit ist die Zahl der Genesenen weiter gestiegen. Sie betrug (Stand: Sonntag 18.30 Uhr) 1.989, am Samstag waren es 1.850. Zurückgegangen ist die Zahl jener Menschen, deren Test aktuell positiv ist von 1.403 auf 1.279. 68 Menschen sind in Tirol bisher an dem Virus gestorben.

Bezirkszahlen

Infizierte Personen im Überblick (die Zahl der Genesenen ist hier abgezogen, in Klammer sind die wieder genesenen Personen angegeben):

  • Innsbruck: 70 (312)
  • Innsbruck-Land: 113 (248)
  • Landeck: 369 (572)
  • Imst: 128 (142)
  • Lienz: 58 (78)
  • Kufstein: 198 (262)
  • Schwaz: 143 (177)
  • Kitzbühel: 165 (175)
  • Reutte: 31 (23)

Erster Todesfall im Bezirk Reutte

Im Bezirk Reutte gab es am Samstag den ersten Coronavirus-Todesfall. Laut Land Tirol handelt es sich um eine 81-Jährige mit Vorerkrankungen.