Kläranlage
Georg Hochmuth/APA
Georg Hochmuth/APA
Wissenschaft

Forscher wollen CoV im Abwasser nachweisen

An der Uni Innsbruck wird in Kooperation mit anderen Projektpartnern an einem Testverfahren gearbeitet, um Coronaviren im Abwasser nachweisen zu können. Dies könnte künftig dafür genutzt werden, um zu sehen, wie hoch der Infektionsgrad in einem bestimmten Einzugsgebiet ist.

Wie viele Menschen sind tatsächlich mit dem Coronavirus infiziert? Ein Blick ins Abwasser könnte vielleicht bald helfen, die Frage nach der Dunkelziffer zu klären. Denn laut neuesten Studien scheiden etwa 20 Prozent der Coronavirus-Infizierten das Virus über den Stuhl aus, auch jene, die sonst keine oder nur sehr milde Symptome zeigen.

Transatlantische Zusammenarbeit

Das Institut für Mikrobiologie und der Arbeitsbereich Umwelttechnik an der Uni Innsbruck führen gemeinsam mit universitären Spin Offs und Kollegen aus den Niederlanden und den USA erste Proben und Analysen durch, um dem Virus im Abwaser auf die Spur zu kommen. Dafür wurden auch Kläranlagen mit ins Boot geholt, die die Wissenschaftler mit Abwasserproben versorgen. Projektpartner aus den Niederlanden konnten bereits Virusfragmente im Abwasser nachweisen. Inn Innsbruck wird derzeit auch daran gearbeitet, eine Finanzierung des Projekts auf die Beine zu stellen.

Die Wissenschafter hoffen, mit den generierten Daten künftig die Gesundheitsbehörden bei Entscheidungen über den Zeitpunkt und die Schwere von Interventionen – wie etwa Kontaktvermeidung oder Quarantänemaßnahmen – unterstützen zu können.

Nach derzeitigem Wissensstand gilt eine Übertragung des Coronavirus bei Kontakt mit kontaminiertem Wasser übrigens als unwahrscheinlich.