Ingrid Felipe, Günther Platter
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Coronavirus

53 Mio. Euro zusätzliche Landeshilfe

Das Land stellt zur Bewältigung der CoV-Epidemie weitere 53 Millionen Euro zur Verfügung. Damit sollen u.a. Kinderbetreuungseinrichtungen unterstützt werden und Öffi-Jahreskartenbesitzer eine Treueprämie erhalten. Die Banken sollen bei der Finanzierung der Kurzarbeit in die Pflicht genommen werden.

In den letzten 24 Stunden sei die Infektionszuwachsrate beim Coronavirus deutlich unter fünf Prozent gelegen. Diese Entwicklung sei sehr erfreulich, so Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). Auch die Bettenkapazität sowie die Plätze auf den Intensivstationen würden ausreichen, so Platter – mehr dazu in 1.657 Menschen derzeit CoV-positiv.

Am Dienstag beschloss die Landesregierung weitere 53 Mio. Euro als Hilfe zur Bewältigung der Coronavirus-Epidemie zur Verfügung zu stellen.

Treueprämie für VVT-Jahreskartenbesitzer

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln solle man derzeit nur fahren, wenn es unbedingt nötig sei, so Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne). Man wolle den Stammkunden des Verkehrsverbundes Tirol (VVT), die das Angebot derzeit nicht nutzen, eine Treueprämie in Form eines zehnprozentigen Nachlasses auf die nächste Jahreskarte zukommen lassen. Für Semestertickets von Studenten liege dieser Betrag sogar bei 20 Prozent.

Millionen als Landeszuschuss bei Kinderbetreuung

Eltern sollten ihre Kinder weiterhin möglichst zuhause betreuen, so Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP). Die Kinderbetreuungseinrichtungen seien jedoch weiterhin offen. 350 Kinder werden in den kommenden Osterferien betreut. Allerdings werde mit der schrittweisen Öffnung der Geschäfte auch die Zahl der Kinder, die betreut werden, steigen. Hier sei zuletzt bereits ein Anstieg spürbar gewesen, erklärte die Bildungslandesrätin.

Mit 1,5 Mio. Euro will das Land einen Fonds dotieren, der Kinderbetreuungseinrichtungen den Wegfall der Elternbeiträge ersetzt. 4,5 Mio Euro sind als Soforthilfe im Kulturbereich vorgesehen, so Palfrader.

LR Beate Palfrader
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LR Beate Palfrader stellt finanzielle Unterstützung unter anderem für Kinderbetreuungseinrichtungen und Im Kulturbereich in Aussicht.

Förderung für Homeoffice-Arbeitsplätze

Kleine und mittlere Betriebe will das Land mit einer Einmalzahlung beim Einrichten von Homeoffice-Arbeitsplätzen unterstützen. Die förderbaren Kosten sind nach unten mit 500 Euro und nach oben mit 5.000 Euro begrenzt, erläuterte Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (ÖVP).

Für Beratungsleistungen sowie Softwarekosten können maximal 50 Prozent der förderbaren Kosten als Zuschuss beantragt werden, für IT-Hardware werden maximal 30 Prozent der Kosten gefördert, wobei die Hardware-Förderung pro Gerät mit max. 300 Euro begrenzt ist. Die Förderungsrichtlinie tritt rückwirkend mit 11. März 2020 in Kraft und ist mit 1,5 Millionen Euro dotiert

Landesrätin Fischer
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Soziallandesrätin Gabriele Fischer (Grüne) stellte unter anderem Unterstützung für soziale Einrichtungen in Aussicht

Nulldefizit heuer wohl nicht mehr möglich

Durch die zusätzlichen Investitionen sei die Einhaltung des Nulldefizits nicht mehr möglich, so Platter. Man könne allerdings aus jetziger Sicht noch nicht sagen, wie viel Geld das Land wirklich brauchen werde. Hier müsse man die künftige Einnahmenentwicklung abwarten.

Die Tourismus-Sommersaison werde jedoch noch nicht aufgegeben. Man arbeite an Konzepten, um den Urlaub im Inland schmackhaft zu machen. Es sei nicht absehbar, wie es mit Reisewarnungen der Nachbarländer in den nächsten Wochen und Monaten aussehen werde. Hier müsse man abwarten, so Platter.

Platter will Banken bei Kurzarbeit in Pflicht nehmen

Er erwarte sich die Unterstützung der Banken bei der Vorfinanzierung der Kurzarbeit, so Platter. Bei der Finanzkrise habe die öffentliche Hand die Banken unterstützt, nun erwarte er sich, dass das umgekehrt der Fall ist, so Platter. Er werde das am Mittwoch bei einer Videokonferenz mit Bankenvertretern klar stellen.