Die Verbindlichkeiten belaufen sich laut Insolvenzantrag auf 1,4 Millionen Euro. Nachdem das Land Tirol weitere Zuschüsse abgelehnt hatte, fehlten der Bahn liquide Mittel. Das Szenario, dass die Achenseebahn für immer eingestellt wird, sei nicht ausgeschlossen heißt es vom KSV1870.

Nicht überschuldet, aber Mittel fehlen
Die sechs Kilometer lange Bahnstrecke vom Bahnhof Jenbach bis zur Station Seespitz am Ufer des Achensees wurde im 1889 eröffnet. 2019 habe die Bahn einen Umsatz von 1,5 Millionen Euro erwirtschaften können, dabei habe sie aber einen Verlust von 250.000 Euro eingefahren. Aufgrund der vorhandenen Aktiva dürfte die Schuldnerin nicht überschuldet sein, heißt es vom KSV1870. Die Voraussetzung für die Eröffnung der Insolvenz liege trotzdem vor, da bei der Schuldnerin nicht ausreichend liquide Mittel für die Bedienung der kurzfristig fälligen Verbindlichkeiten vorhanden seien.

Der Insolvenzverwalter werde zu entscheiden haben, ob die Vorbereitungen für die Aufnahme des operativen Betriebes weiter vorangetrieben werden und es damit zu einem während des Insolvenzverfahrens kommt. Dabei bringe die aktuelle Situation im Zusammenhang mit dem Coronavirus zusätzliche Unsicherheiten. Aus der Sicht der Schuldnerin ist eine Schließung des Unternehmens nur dann vermeidbar, wenn von dritter Seite kurzfristig liquide Mittel beigebracht werden, heißt es vom KSV weiter.
Der KSV-Regionalleiter West, Klaus Schaller, stuft die Zukunft der Bahn als unsicher ein. Das Szenario, dass die Bahn den Betrieb zwischen Jenbach und Maurach am Achensee für immer einstelle, könne derzeit nicht ausgeschlossen werden.
Bürgermeister unterstützen Sanierungsbemühungen
Der Vorstand der Bahn erklärte im Insolvenzeröffnungsantrag, dass er den Insolvenzverwalter bei seinen Bemühungen um den Fortbetrieb mit anschließender Sanierung, welche auch den Erhalt aller Konzessionen bedeuten würde, nach Kräften unterstützen werde. Nach Angaben im Insolvenzantrag unterstützen die Bürgermeister der Eigentümergemeinden die Sanierungsbemühungen der Schuldnerin. Zum Insolvenzverwalter wurde der Innsbrucker Rechtsanwalt Herbert Matzunski bestellt.