Bilder von leerer Hauptstrasse in Zirl und Verordnung vom Bürgermeister Spielplatzsperre
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Coronavirus

Tirol bleibt vorerst zu Hause

Tirol hat de facto eine Ausgangssperre verhängt. In einer Stellungnahme erklärte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) am Vormittag, die Tirolerinnen und Tiroler dürfen ihre Wohnungen nicht verlassen, davon gibt es nur wenige Ausnahmen.

Die Maßnahme tritt mit Aushang der Verordnung noch am Sonntag in Kraft, so Platter in der Erklärung. Die „Verkehrsbeschränkung“ aller Personen, die sich in Tirol aufhalten, gelte ab ihrem Aushang vorerst für eine Woche, so der Landeshauptmann. „Ohne einen triftigen Grund darf niemand seine Wohnung verlassen“, betonte Platter.

Diese Ausgangssperre hat auch drastische Folgen für österreichische Staatsbürger, die nicht Tiroler sind. Sollten diese nicht unter anderem über einen Haupt- oder Nebenwohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Tirol verfügen und dort einer bestimmten beruflichen Tätigkeit nachgehen, müssen sie das Bundesland „unverzüglich“ verlassen.

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Richtung Flughafen werden alle Fahrzeuge auf ihre Herkunft kontrolliert und gegebenenfalls bei Personen aus den Quarantänegebieten werden diese mit Schutzmasken durch ie MÜG ausgestattet
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Richtung Flughafen werden alle Fahrzeuge auf ihre Herkunft kontrolliert und gegebenenfalls bei Personen aus den Quarantänegebieten werden diese mit Schutzmasken durch ie MÜG ausgestattet
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Beruflich notwendige Gründe als Ausnahme

Als Ausnahmen führte der Landeschef „beruflich notwendige Gründe, medizinische Versorgung, Versorgung der Grundbedürfnisse, Rückkehr zum eigenen Wohnort und wenn es berechtigte Gründe zum Verlassen des Landes gibt“ an. Die Menschen dürften nur noch in Ausnahmefällen das eigene Haus verlassen. „Es ist aber erlaubt, einkaufen zu gehen, Besorgungen bei der Apotheke zu machen, Geld vom Geldautomaten abzuheben, zum Arzt zu gehen oder den Hund auszuführen“, sagte er.

Pressekonferenz von Tirols Landeshauptmann Platter: Tirol unter Quarantäne

Pressekonferenz von Landeshauptmann Platter zur Quarantänsituation in Tirol.

Zudem sei der Weg vom Arbeitsplatz und zurück nicht von der Sperre umfasst. Allerdings seien die Menschen angehalten, nach Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten.

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Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) kündigte an, dass es bereits ab Sonntag Polizeikontrollen geben wird. Größere Gruppen, die sich etwa auf Spielplätzen ansammeln, würden aufgefordert, nach Hause zu gehen. Ab Montag drohen dann bei Zuwiderhandeln Verwaltungsstrafen in Höhe von bis zu 2.180 Euro. Strafen sind auch möglich, wenn man die Platzverbote – etwa für Spielplätze – missachtet: Hier ist mit Verwaltungsstrafen in Höhe von bis zu 3.600 Euro zu rechnen.

Platter: Italienische Verhältnisse vermeiden

Es handle sich um die schwierigste Situation, die Tirol in der Nachkriegsgeschichte je hatte, machte Platter deutlich. Es gelte, „Verhältnisse zu vermeiden, wie es sie in Teilen Italiens gibt“. „Tirol schützt sich selbst“, so der Landeshauptmann, der eine Garantie für die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit abgab.

Der Landeshauptmann dankte allen Berufsgruppen, deren Arbeit schon bisher in der Krisensituation besonders bedeutsam war: Pflege, Grundversorgung, Post, Polizei, Lebensmittelhandel, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Krisenstabs etc.

Land Tirol schließt Amtsgebäude

Aufgrund der Entwicklungen rund um die Ausbreitung des Coronavirus ergreift das Land Tirol auch interne Maßnahmen. „Bei den Maßnahmen handelt es sich nicht um eine Dienstfreistellung – es wird auf einen eingeschränkten Betrieb im Haus sowie verstärkt auf Heimarbeit umgestellt“, sagte Landesamtsdirektor Herbert Forster. Dringliche Anfragen würden aber weiterhin abgewickelt, Dienstellen bleiben telefonisch erreichbar. Amtsgebäude bleiben aber ab Montag in jedem Fall für den Parteienverkehr geschlossen.

Laufende Verschärfung in den letzten Tagen

Am Freitag wurden Paznaun und St. Anton unter Quarantäne gestellt. Am Samstag hatte es unterschiedliche Verhaltensanweisungen gegeben, was den Kontakt zu Menschen aus der betroffenen Region seit 28. Februar betrifft. Vonseiten der Bundesregierung hatte es geheißen, dass diese sich ebenfalls isolieren sollten. Vonseiten der Landessanitätsdirektion wurde das später als nicht notwendig bezeichnet.