Am Gelände der firmeneigenen Großbäckerei in Völs (Bezirk Innsbruck-Land) wird künftig Wasserstoff produziert. Diese Woche fand der Spatenstich für die Aufbereitungsanlage statt. Die Zutaten zur aufwendigen Produktion sind aufbereitetes Grundwasser und Ökostrom.
Besserer Wirkungsgrad durch zahlreiche Maßnahmen
Für die Produktion von Wasserstoff braucht es sehr viel Energie. Im konkreten Fall kooperiert MPREIS diesbezüglich mit der TIWAG. Die Wasserstoffproduktion in Völs soll allerdings dabei helfen, als Art Energiespeicher Stromschwankungen im Leitungsnetz auszugleichen.
Weil mit der Abwärme, die bei der Wasserstoffproduktion entsteht, die benachbarte Bäckerei beheizt wird, geht man bei MPREIS von einer Energieeffizienz von 90 Prozent aus.

Flotte wird auf Brennstoffzellen-Fahrzeuge umgerüstet
Mit dem produzierten Wasserstoff sollen in weiterer Folge die Firmen-Lkws mittels Brennstoffzellen-Technologie angetrieben werden. Derzeit gäbe es weltweit nur einen Hersteller solcher Lkws, man gehe aber davon aus, dass sich dieser Markt noch erheblich entwickeln wird, heißt es. Brennstoffzellen-Fahrzeuge sind praktisch lautlos und stoßen als Abgas lediglich Wasserdampf aus.
Testphase bereits im kommenden Jahr
Ein weiterer Vorteil sei laut MPREIS, dass für die Wasserstoffproduktion nur wenig Fläche verbraucht wird. Auf knapp über 1.000m² wird zuerst die Elektrolyseanlage in einer rund neuen Meter hohen Halle errichtet. Diese soll bereits im kommenden Jahr in den Probebetrieb gehen.
In der zweiten Bauphase folgt eine kombinierte Tankstelle für Diesel und Wasserstoff. Die Umstellung des Fuhrparks werde etwa sieben Jahre dauern, da die existierenden Fahrzeuge erst am Ende ihrer Lebensdauer ersetzt werden, heißt es.

Rund 13 Millionen Euro Investitionskosten
Die Millioneninvestition in Völs wird finanziell von Bund und Land unterstützt. Auch die Schweizer Bundesregierung und die EU steuern Mittel bei.
Die Strategie- und Projektentwicklung erfolgt zusammen mit dem Tiroler EU-Projektpartner FEN Systems im Green Energy Center in Innsbruck. Für die technische Umsetzung wurde ILF aus Rum mit ins Boot geholt und die Elektrolyse-Technologie stammt von der Schweizer Firma IHT.