GRW Reutte von Westen aufgenommen mit Bergen in der Ferne und Reutte um Vordergrund
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Chronik

CoV: Weitere Vorsichtsmaßnahmen in Tirol

Um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, gibt es in Tirol weitere Vorsichtsmaßnahmen. Tiroler Mitarbeiter eines großen Unternehmens im bayerischen Pfronten sollen laut Land nach einem Infektionsfall dort ein paar Tage zu Hause bleiben. Auch die Universität Innsbruck reagiert mit Appellen an Studierende.

Rund 160 Mitarbeiter aus dem Tiroler Außerfern beschäftigt der Werkzeughersteller in Pfronten, ein Zehntel der gesamten Belegschaft. Nachdem ein bayerischer Mitarbeiter des Unternehmens am Coronavirus erkrankt ist, wurden vom Land Tirol Vorsorgemaßnahmen für die Tiroler Beschäftigten und ihre Familien veranlasst.

Vorsichtsmassnahme wegen Corona Verdacht—Geschlossene Firma in Pfronten
Zoom.Tirol
Im Allgäu ist der Mitarbeiter einer Firma, in der 160 Tiroler arbeiten, positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Das Land Tirol sprach am Sonntagabend von einer reinen Vorsichtsmaßnahme. Das Landratsamt Ostallgäu müsse erst erheben, wer tatsächlich mit dem infizierten Mitarbeiter in Kontakt war. Aufgrund der großen Zahl an Beschäftigten bei Deckel Maho in Pfronten nehme das einige Zeit in Anspruch. Das Werk bleibe deshalb sicherheitshalber für zwei Tage bis inklusive Dienstag geschlossen.

Appell auch an Angehörige

Die Bezirkseinsatzleitung in Reutte versuchte noch am Sonntagabend, mit allen Tiroler Mitarbeitern des bayerischen Unternehmens Kontakt aufzunehmen. Sie und ihre Familien wurden angehalten, ab sofort bis zum Abschluss der behördlichen Abklärung zuhause zu bleiben. Schulen und Kindergärten, die von Kindern der Beschäftigten besucht werden, seien bereits informiert worden, hieß es von Seiten des Landes.

Wie die Reuttener Bezirkshauptfrau Katharina Rumpf erklärte, bestehe kein Grund zur Sorge. "Es handelt sich hier um die routinemäßige Vorsichtsmaßnahme, solange noch nicht klar feststeht, wer Kontakt hatte und wer nicht. Dies soll verhindern, dass sich das Virus weiterverbreiten kann“, so Rumpf. Sobald die Identifikation der Kontaktpersonen abgeschlossen ist, würden die Betroffenen in Tirol erneut informiert.

Semesterstart an der Uni mit Aufruf an Studierende

Die Universität in Innsbruck hatte auf die aktuellen Entwicklungen bereits vor Semestergeginn mit einem Aufruf an die Studierenden reagiert. Studentinnen und Studenten, die aus den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgelegten Risikogebieten zurückkehren, sollen in den ersten 14 Tagen nicht an Lehrveranstaltungen teilnehmen.

Als Risikoländer seien derzeit China, Hongkong, Japan, Südkorea, Iran, Singapur und die italienischen Regionen Lombardei, Venetien, Piemont und Emilia-Romagna eingestuft. Die Uni Innsbruck stehe im engem Kontakt mit der Landessanitätsdirektion, die wiederum mit den nationalen und internationalen Behörden im Austausch stehe und die Situation laufend bewerte, wurde auf der Internet-Homepage mitgeteilt.