Gefrorener Acker in Zirl
Daniel Liebl
Daniel Liebl
Chronik

Zweitwärmster Winter Tirols geht zu Ende

Mit Ende Februar geht einer der wärmsten Winter der Tiroler Messgeschichte zu Ende. Hinter dem Winter 2013/14 war es der zweitwärmste. In Innsbruck gab es keinen Tag mit ganztägigen Minustemperaturen.

„Es war ein zahnloser Winter ohne viel Kälte und Schnee“, so charakterisiert der Tiroler ZAMG-Meteorologe Josef Lang den Winter. Er sei aber auch windreich gewesen, ergänzt er. Das habe zu den milden Temperaturen geführt. Nur im Winter 2013/14 habe es an der Station der Universität Innsbruck ebenfalls einen Winter ohne Eistag gegeben. Im Durchschnitt gibt es in Innsbruck in einem Winter 13 Eistage.

Karte der Temperaturabweichung für Österreich
ZAMG
In ganz Österreich war es überdurchschnittlich warm

Nördlich des Inns feucht, südlich davon trocken

So wie in ganz Österreich war es auch in Tirol der zweitwärmste Winter der Messgeschichte. Die Temperaturen lagen um 2,5 Grad über dem Durchschnitt. Was die Niederschläge betrifft, war es nördlich des Inns relativ feucht, Tannheim war mit 406 mm Niederschlag der nasseste Ort Tirols. Südlich des Inns und vor allem in Osttirol war der Winter relativ trocken. In Osttirol lagen die Niederschlagswerte um 37 Prozent unter dem Mittel. Osttirol habe sich nur mit Hilfe des Novemberschnees über den Winter gerettet, sagt Lang. Sonst wäre es dort aper geblieben.

In Kals am Großglockner liegt sehr viel Schnee auf den Hausdächern
APA/EXPA/Johann Groder
Der Novemberschneefall hat Osttirol einen akzeptablen Winter beschert

Doch auch in Nordtirol blieben die Schneemengen teilweise unterdurchschnittlich. In Innsbruck kommen in einem durchschnittlichen Winter 80 Zentimeter Neuschnee zusammen, in diesem Winter waren es laut Lang nur 25 Zentimeter. In Seefeld hingegen verzeichnete man eine Neuschneesumme von 240 Zentimeter, das sind 20 Zentimeter mehr als im Durchschnitt. Die maximale Schneehöhe an einem bewohnten Ort wurde am 26. Dezember in Obergurgl mit 110 Zentimeter erreicht.

Karte der Niederschlagsabweichung für Österreich
ZAMG
Vor allem im Süden Osttirols gab es einen niederschlagsarmen Winter

Viele Sonnenstunden

Die Sonne strahlte im zu Ende gehenden Winter überdurchschnittlich lang vom Tiroler Himmel. In Lienz wurden 371 Sonnenstunden gezählt, auf der 3.473 Meter hoch gelegenen Station am Brunnenkogel in den Ötztaler Alpen sogar 408 Sonnenstunden. Der meteorologische Winter dauert entgegen dem astronomischen Winter vom 1. Dezember bis Ende Februar.