„Es war ein zahnloser Winter ohne viel Kälte und Schnee“, so charakterisiert der Tiroler ZAMG-Meteorologe Josef Lang den Winter. Er sei aber auch windreich gewesen, ergänzt er. Das habe zu den milden Temperaturen geführt. Nur im Winter 2013/14 habe es an der Station der Universität Innsbruck ebenfalls einen Winter ohne Eistag gegeben. Im Durchschnitt gibt es in Innsbruck in einem Winter 13 Eistage.
Nördlich des Inns feucht, südlich davon trocken
So wie in ganz Österreich war es auch in Tirol der zweitwärmste Winter der Messgeschichte. Die Temperaturen lagen um 2,5 Grad über dem Durchschnitt. Was die Niederschläge betrifft, war es nördlich des Inns relativ feucht, Tannheim war mit 406 mm Niederschlag der nasseste Ort Tirols. Südlich des Inns und vor allem in Osttirol war der Winter relativ trocken. In Osttirol lagen die Niederschlagswerte um 37 Prozent unter dem Mittel. Osttirol habe sich nur mit Hilfe des Novemberschnees über den Winter gerettet, sagt Lang. Sonst wäre es dort aper geblieben.
Doch auch in Nordtirol blieben die Schneemengen teilweise unterdurchschnittlich. In Innsbruck kommen in einem durchschnittlichen Winter 80 Zentimeter Neuschnee zusammen, in diesem Winter waren es laut Lang nur 25 Zentimeter. In Seefeld hingegen verzeichnete man eine Neuschneesumme von 240 Zentimeter, das sind 20 Zentimeter mehr als im Durchschnitt. Die maximale Schneehöhe an einem bewohnten Ort wurde am 26. Dezember in Obergurgl mit 110 Zentimeter erreicht.
Viele Sonnenstunden
Die Sonne strahlte im zu Ende gehenden Winter überdurchschnittlich lang vom Tiroler Himmel. In Lienz wurden 371 Sonnenstunden gezählt, auf der 3.473 Meter hoch gelegenen Station am Brunnenkogel in den Ötztaler Alpen sogar 408 Sonnenstunden. Der meteorologische Winter dauert entgegen dem astronomischen Winter vom 1. Dezember bis Ende Februar.