Kasperhof in Patsch vor Renovierung
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Chronik

Alte Häuser sanieren spart Bauland

Bauland ist in Tirol ein knappes Gut, auf der anderen Seite stehen zahlreiche alte Gebäude leer. Indem diese Häuser wieder nutzbar gemacht werden, soll Bauland gespart werden. Zugleich sollen die Ortszentren durch neue Wohnungen und Geschäfte neu belebt werden. Das Land Tirol fördert die Sanierung alter Bausubstanz.

In vielen Tiroler Dörfern gibt es alte Gebäude, die zum Teil seit Jahrzehnten nicht mehr bewohnt werden. Um die alte Bausubstanz wieder sinnvoll für Wohn- und Wirtschaftszwecke zu nutzen und Bauland zu schonen, fördert das Land Tirol die Sanierung dieser Gebäude. Seit bereits über 30 Jahren setzt das Land Tirol auf Maßnahmen zur sogenannten Ortskernrevitalisierung.

Kasperhof in Patsch vor Renovierung
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Vor der Sanierung stand der Kasperhof in Patsch 20 Jahre lang leer

Ein aktuelles Beispiel für die gelungene Wiederinbetriebnahme eines Gebäudes bietet der Kasperhof in Patsch. Das Gebäude wurde im 17. Jahrhundert errichtet und gehört zum baukulturellen Erbe der Gemeinde Patsch. Der Hof steht im Zentrum von Patsch und fällt unter den Ortsbildschutz, stand aber 20 Jahre lang leer. Im Zuge einer Generalsanierung entstanden nun drei neue Wohnungen und eine Büroeinheit. „Hier wurden modernste Baustandards mit historischem Flair vereint“, erklärte Landesrat Johannes Tratter (ÖVP) beim Besuch des Gebäudes.

Ortskernrevitalisierung
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Durch Ortskernrevitalisierung wurde der Kasperhof wieder bewohnbar und bietet nun Raum für mehrere Wohnungen

Fast 300 Wohneinheiten saniert

Die aktuelle Initiative zur Ortskernrevitalisierung wurde bereits 2003 als Pilotprojekt gestartet, seit 2012 gelten die aktuellen Richtlinien hierzu. Die Förderungen können dabei bis zu 32.000 Euro ausmachen. Berechnet werde der tatsächliche Betrag abhängig von Größe, Aufwand und der Frage, ob eine Teil- oder Generalsanierung nötig sei. Das erklärte Stefan Schöpf von der Geschäftsstelle für Dorferneuerung und Lokale Agenda 21 vom Land Tirol. Höhere Förderbeträge seien für die Zukunft nicht ausgeschlossen.

Ihm zufolge wurden allein letztes Jahr 22 Projekte gefördert. Insgesamt konnten mit Ende letzten Jahres 178 gezählt werden. Dabei kam die Förderung der Sanierung von 273 Wohn- und Geschäftseinheiten zugute. Im Schnitt lag der Förderbetrag seitens der Dorferneuerung bei 15.000 Euro. Ebenfalls könne eine Wohnbau- oder Wirtschaftsförderung in Anspruch genommen werden.

70 Gemeinden nutzten das Angebot

In 70 Tiroler Gemeinden wurden die Förderungen bereits bezogen. Auf diesen Weg müssen laut Land Tirol Grundstücke nicht umgewidmet werden, da Gebäude wieder ihrem alten Zweck zugeführt werden können. Zugleich, heißt es vom Land Tirol, sei so eine Sicherung von Kulturgütern möglich und neue Arbeitsplätze könnten durch die Wiederbelebung der Ortszentren entstehen.

„Revitalisierung von Ortszentren und qualitätsvolle Verdichtung nach innen bringt einen klaren Mehrfachnutzen. Zentraler Wohnraum wird geschaffen, Baulandreserven auf der grünen Wiese sowie Erschließungskosten werden eingespart und es kehrt wieder neues Leben im Dorf ein“, so Tratter.