Der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher unterzeichnete am Sonntagvormittag eine Notverordnung. Damit soll das Risiko der Ausbreitung des Coronavirus in Südtirol minimiert werden. Als Vorsichtsmaßnahme bleiben ab Montag öffentliche und private Kleinkindbetreuungseinrichtungen eine Woche lang geschlossen. Die Schulen sind ohnehin nicht offen, da momentan Schulferien herrschen.
„Sensible Bereiche“ geschlossen
Bei den geschlossenen Einrichtungen handle es sich um „sensible Bereiche“, in denen Menschen verschiedener Nationen aufeinandertreffen, erklärte der Sanitätsdirektor der Sanitätsbetriebe Südtirol, Pierpaolo Bertoli. Die Freie Universität Bozen und weitere Bildungseinrichtungen bleiben bis Montag, den 2. März, geschlossen. Auch an der Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe „Claudiana“ und am Konvervatorium „Monteverdi“ wird der Unterricht ausgesetzt.
Reisefreiheit soll bleiben
Grundlage für die gesetzten Maßnahmen war ein Schreiben des Generaldirektors des Südtiroler Sanitätsbetriebes, Florian Zerzer, vom Samstagabend, in dem er Kompatscher über den aktuellen Stand im Hinblick auf das Coronavirus informierte.
In der Notverordnung wird zudem ausgeführt, wie mit Menschen umzugehen ist, die aus Risikozonen kommen oder mit Personen in Kontakt waren, die Symptome der Viruserkrankung zeigen. Ebenso wurde festgelegt, wie vorzugehen ist, wenn jemand Symptome einer Coronaviruserkrankung aufweist. Mehr über die Vorgangsweise in Drastische Maßnahmen gegen Coronavirus.
Ein Aussetzen der innereuropäischen Reisefreiheit im Rahmen der Schengen-Zone sei vorerst nicht vorgesehen, sagte Ministerpräsident Giuseppe Conte. Aus Italien solle „kein Lazarett“ werden.
Bisher kein Fall in Tirol
In Tirol gebe es nach wie vor keinen bestätigten Corona-Fall, erklärte Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) auf Anfrage des ORF Tirol. Grund zur Panik gebe es nicht, Wachsamkeit sei aber wichtig. Tirol stehe deshalb in engen Kontakt mit dem Bund, den anderen Bundesländern und auch mit den Behörden in Südtirol. Sollte es zu einem bestätigten Corona-Virus-Fall in Tirol kommen, seien Krankenhäuser und Gesundheitssysteme in Tirol vorbereitet, erklärte Tilg.