Blick über die Isel
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Umwelt

Isel: Fischereiverband schlägt Alarm

Der Tiroler Fischereiverband sieht die Fischbestände im Bereich der Isel in Osttirol gefährdet. Weitere Kaftwerke würden den bereits dramatisch reduzierten Bestand nochmals massiv reduzieren.

Mit der Errichtung des Kraftwerks an der Schwarzach sei ein früherer Laichplatz für die Fische so gut wie ganz weggefallen. Auf die Sanierung der Fortpflanzungsstätten in den Iselzubringern müsse daher ein besonderes Augenmerk gelegt werden, ansonsten sind weitere massive Bestandseinbrüche bei den Äschen vorprogrammiert, heißt es in der Aussendung des Fischereiverbands.

Aus für Laichplatz durch Kraftwerksbau

Zwei wesentliche Punkte seien die Restwassermenge und der Geschiebehaushalt, sagt Andreas Bachler, der Obmann des Tiroler Fischereiverbandes. Einst sei die Schwarzachmündung ein bedeutender Laichplatz für die Äsche gewesen. Das Wasser sei zur Fortpflanzungszeit der Äsche regelrecht schwarz vor lauter Fischen gewesen. Mit der Errichtung des ersten Wasserkraftwerks in der habe dies ein jähes Ende gefunden.

Isel im Virgental
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Oberlauf der Isel im Virgental

Weitere Kraftwerke oder die Erweiterung bestehender Kraftwerke würde sich massiv auswirken. Der Bestand an typischen heimischen Fischarten, wie der Äsche, könnte dann völlig zusammenbrechen, fürchtet Andreas Bachler, der Obmann des Tiroler Fischereiverbandes. Mit den Plänen für zusätzliche Kraftwerke, wie jene an der Schwarzach oder am Tauernbach, wird die Lebensraumqualität für Fische massiv beeinträchtigt und ein wirksamer Artenschutz äußerst fraglich.

EU-Richtlinie wird nicht eingehalten

Der Tiroler Fischereiverband fordert von der Politik die Einhaltung der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Aktuelle Untersuchungen würden zeigen, dass die Hälfte aller Tiroler Bäche und Flüsse akuten Handlungsbedarf in Sachen Ökologie hat. Der Fischbestand sei ein wichtiger und verlässlicher Indikator für ökologisch intakte Gewässer. Dieser entspreche derzeit an 57 Prozent der untersuchten Stellen in Tirol nicht den Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Deshalb sei die Ökologisierung der bestehenden Kraftwerke ein Gebot der Stunde und die Errichtung von neuen Kraftwerken äußerst kritisch, heißt es vom Verband.