Im Museum Porta Giulia widmen sich drei Räume mit über 200 Exponaten der Lebensgeschichte Andreas Hofers, dem Tiroler Volksaufstand 1809, der Gefangennahme und Überstellung Hofers nach Mantua sowie seinem Nachwirken. Mit der Stätte soll das Gedenken an den Tiroler Helden wachgehalten werden, betonte Landeshauptmann und Euregio-Präsident Günther Platter vor zahlreichen politischen Vertretern und Traditionsverbänden aus der Europaregion und der Lombardei. Die Identität der Europaregion lebe auch von der Erinnerungskultur, so Platter.
Das Museum enthält Objekte des Tiroler Sammlers Martin Reiter, der in über zehn Jahren mehr als 2.555 Objekte zum Mythos Andreas Hofer gesammelt hat – von Originalwaffen aus dem 18. Jahrhundert bis hin zu Gegenständen aus der neueren Zeit. Die Sammlung besteht aus Schriftstücken, Bildern und Zeichnungen. Der Arbeitsgruppe zur Umsetzung des Museumsprojekts gehören namhafte Historiker und Experten aus den drei Ländern der Europaregion und der Stadt Mantua an, wie Siegfried de Rachewiltz, ehemaliger Direktor von Schloss Tirol, Franco Marzatico, der Landeskonservator des Trentino, und Benedikt Erhard, ehemaliger Direktor der Kulturabteilung des Landes Tirol. Die Räumlichkeiten des Museums wurden von der Gemeinde Mantua zur Verfügung gestellt. Das Museumsprojekt wurde von der Euregio mitfinanziert.
Aktives Gedenken an Andreas Hofer
Andreas Hofer, der Passeier Sandwirt, führte Anfang des 19. Jahrhunderts die Aufstandsbewegung gegen die bayerische und französische Besatzung Tirols an und gilt daher als Integrationsfigur für alle drei Landesteile. Er wurde nach einem Prozess vor einem französischen Militärgericht zum Tode verurteilt und am 20. Februar 1810 in der Nähe der Porta Giulia in Mantua hingerichtet. Seit über drei Jahrzehnten richtet der Südtiroler Schützenbund die Gedenkfeier am Todestag Hofers aus.
Im Vorfeld der Museumseröffnung enthüllten die Euregio-Landeshauptleute eine Euregio-Willkommenstafel in Borghetto an der Grenze zwischen Trentino und Veneto. Derartige Willkommenstafeln sollen an allen bedeutenden Verkehrswegen in Tirol, Südtirol und Trentino errichtet werden.