Das Stadion in Antholz
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Antholz für Biathlon-WM gerüstet

In Antholz in Südtirol beginnt am Donnerstag die Biathlon-WM. Das kleine Dorf hat sich in den letzten zwei Jahren akribisch auf das Großereignis vorbereitet. Es richtet die Biathlon-WM bereits zum sechsten Mal im höchstgelegenen Biathlon-Stadion der Welt aus.

Für die 3000 Einwohner der Gemeinde Antholz ist die Biathlon-WM ein Riesenspektakel. Seit Wochen laufen die letzten Vorbereitungen für das Großevent: Das Biathlon-Zentrum wurde von den Antholzern herausgeputzt, damit die 350 Athleten und Athletinnen, sowie die rund 160.000 erwarteten Fans die Bewerbe und ihren Aufenthalt genießen können. Etwa 1.500 freiwillige Mitarbeiter helfen mit, schilderte der Präsident des Organisationskomitees, Lorenz Leitgeb.

Fünf Südtirolerinnen und Südtiroler dabei

Von den insgesamt zwölf Azzurri, die an der Weltmeisterschaft in Antholz teilnehmen werden, stammen fünf aus Südtirol. Die Vorfreude auf die Heim-WM ist bei den drei Frauen und zwei Männern schon groß. „Das Wichtigste ist, bei den Rennen Spaß zu haben, das zu geben, was man kann und mit Freude bei jedem Rennen dabei zu sein“, zeigte sich Biathlet Lukas Hofer überzeugt. Nicht jeder Athlet habe das Glück, an einer Heim-WM teilzunehmen. Damit gehe ein Traum in Erfüllung.

Die Südtiroler Biathletinnen freuen sich auf die WM in Antholz
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Die heimischen Biathletinnen freuen sich auf die WM in Antholz

Großer Druck auf Antholzer Athletinnen und Athleten

Eine Weltmeisterschaft vor der eigenen Haustür ist nicht nur ein Segen: Die heimischen Bewerber sind motiviert, freuen sich aber wieder darauf, wenn es wieder ruhiger werde, schilderte Biathletin Dorothea Wierer: „Man muss sehr viele Interviews geben, alle haben Fragen an einen“, so Wierer. Sie sei Druck jedoch gewohnt. Man wolle jedes Rennen natürlich gewinnen.

Die Motivation sei groß, bestätigte auch Biathletin Federica Sanf. Alle freuten sich darauf, dass es jetzt bald losgehe. Auch Biathlet Dominik Windisch ist auf der Loipe in Antholz sozusagen aufgewachsen. In den Bewerben könnten die vielen Trainings zuhause von Vorteil sein, glaubte er: „Die Strecke ist absolut nicht leicht“, gab Windisch zu bedenken. Vor allem am Schießstand mache sich die Höhe bemerkbar, da man öfter atmen müsse, um genügend Luft zu bekommen.

Die Südtiroler Biathletinnen freuen sich auf die WM in Antholz
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Die Biathletinnen und Biathleten wollen in der Mixed-Staffel punkten

Vorjahrserfolg soll wiederholt werden

Mixed Staffel im ORF
ab 14.40 Uhr in ORF 1

Gleich beim ersten Bewerb muss die Mannschaft gemeinsam alles geben. In der Mixed-Staffel gilt es die Bronzemedaille vom letzten Jahr zu verteidigen. Der Zusammenhalt in der Mannschaft sei riesig, versicherte Lukas Hofer: „Bei uns trainieren Frauen und Männer zusammen. Das ist vor allem für die Mixed-Staffel ein Vorteil und auch eine Motivation, den Wert der ganzen Mannschaft zu demonstrieren“, so Hofer.

ÖSV-Team ist Außenseiter

Das ÖSV-Team startet nach einer durchwachsenen Saison als Außenseiter in die WM. Lisa Hauser aus Reith bei Kitzbühel hoffte im Vorfeld nicht auf eine Medaille. Ihr bisher bestes WM-Ergebnis ist ein siebender Rang über 15 km aus dem Vorjahr. „Von der Medaille rede ich nicht, da hätte ich bereits im Weltcup einmal auf dem Stockerl stehen müssen. Das müsste ein wirklich perfekter Tag sein“, so die Tirolerin.

Auch der Tiroler Dominik Landertinger zählt nicht zu den Favoriten. Er schlug sich zuletzt mit muskulären Problemen als Folge eines Bandscheibenvorfalls herum. In der Staffel hält der Ex-Weltmeister einen Stockerlplatz aber für möglich. „Das Ziel muss sicherlich die Medaille sein. Wenn wir alle einen guten Tag erwischen, haben wir ein sehr gutes Potenzial, auch wenn die Konkurrenz unheimlich groß ist“, meinte Landertinger, der 2017 bei der Heim-WM mit dem ÖSV-Quartett Dritter war. „Die Favoriten zu ärgern, wäre schon schön“, meinte auch der Tiroler und ÖSV-Youngster Felix Leitner.