Die zwei jungen Männer haben das Video vor wenigen Tagen auf Instagram gepostet. In einem Bahnhof entlang der Strecke Bozen-Meran springen sie auf die Rückseite des Zugs. Bei fast 100 Kilometern pro Stunde halten sie sich während der Fahrt an den Scheibenwischern fest. Damit sie in den Videos später nicht erkannt werden, tragen sie Masken. Diese riskante, lebensgefährliche Aktion, hat den Namen „Train Surfing“ und liegt bei vielen Jugendlichen derzeit im Trend.
Verboten und lebensgefährlich
Die italienische Bahnpolizei hat Ermittlungen aufgenommen. Polizeisprecher, Francesco Maria Capristo, warnt vor den Folgen: „Wenn wir herausfinden, wer die beiden sind, haben sie mit einer saftigen Geldstrafe zu rechnen.“ Diese Strafe kann in den Millionenbereich gehen, warnt der Beamte. „Wenn ihre Aktivität zu einer Unterbrechung des öffentlichen Nahverkehrs führt, dann können sie bestraft werden.“
Erschwerend kommt in dem Fall der beiden Südtiroler Jugendlichen dazu, dass sie in dem Video den Zug mit Spray beschmieren. „Mit dem Aufmalen der Graffitis gilt die Aktion als Sachbeschädigung“, sagt Polizeisprecher Capristo. Zudem hätten die Jugendlichen ihre waghalsige Mutprobe mit einer Drohne gefilmt. Das Fliegen von Kameras oberhalb von Zugschienen sei ebenfalls kein Kavaliersdelikt und werde geahndet, so der Ordnungshüter.
Leben für Klicks riskieren
Die Zugsurfer suchen den Kick. Das Aufspringen und Mitfahren auf einer Eisenbahn kann als moderne Mutprobe verstanden werden. Dadurch, dass Videos im Netz heute schnell eine breite Masse erreichen, erhalten die Jugendlichen teilweise viel Zuspruch von Gleichgesinnten. Damit die Mutprobe an der Außenseite des Zugs nicht nur als Video festgehalten wird, sprühen die jungen Menschen meist auch noch einen Gruppenslogan auf die Scheibe der Bahn, während sie sich an den Scheibenwischern festhalten.