Die „Schleicher“ müssen besonders leise sein, denn sie heißen so, weil man die Schelle während des Gehens nicht hören soll. Insgesamt sind bei der Telfer Fasnacht 500 Männer in 14 unterschiedlichen Gruppen aktiv, wie etwa den „Bären“ und „Exoten“, den „Laningern“, den „Beasen Buam“ und den „Wilden“.
Beginn der Fasnacht war am Sonntag bereits um 7.00 Uhr, da wurde die Sonne durch den Ort getragen, danach zogen die Wilden vom Obermarkt ins Unterdorf. Dann wurden von der Gruppe „Bären“ und „Exoten“ drei Bären im Meaderloch im Westen von Telfs eingefangen.
Tradition seit Jahrhunderten
Seit wann in Telfs die Fasnacht gefeiert wird, ist nicht ganz sicher. Die älteste Erwähnung stammt aus dem Jahr 1571. Ein weiterer Hinweis auf das Bestehen einer Fasnacht in Telfs stammt aus einem Gerichtsprotokoll des Jahres 1612, in dem der Pfleger von Hörtenberg – der lokale Gerichtsherr – wegen ungebührlichen Benehmens und eines Raufhandels während der Fasnacht kritisiert wird.
Das Schleicherlaufen findet seit 1890 alle fünf Jahre statt. Unterbrochen wurde dieser Zyklus nur in den Kriegsjahren 1915, 1940 und 1945 sowie im Nachkriegsjahr 1920. In den vergangenen Jahrzehnten entwickelte sich das Schleicherlaufen, an dem inzwischen rund 500 Aktive teilnehmen, zu einem überregional bekannten Großereignis. 2010 wurde die heutige Form in das immaterielle Kulturerbe der Österreichischen UNESCO.