Milch und Käse
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Wirtschaft

ARGE Heumilch sieht sich im Aufwind

Die ARGE Heumilch bleibt weiter auf Wachstumskurs. Rund 510 Millionen Kilogramm Heumilch wurden 2019 verarbeitet, der Umsatz stieg um 5,4 Prozent. Um den Erfolg weiter auszubauen, hat die ARGE sich für das kommende Jahr neue Ziele gesetzt.

Heumilch ist in der Produktion aufwändiger und deshalb auch besser bezahlt. Der Heumilchzuschlag beläuft sich auf fünf bis sieben Cent pro Kilogramm Milch. Bei 510 Millionen verarbeiteten Kilogramm ergibt das eine enorme Summe: „Für unsere Bauern konnte ein Mehrwert von rund 26 Millionen Euro geschaffen werden“, erklärt Karl Neuhofer, Obmann der ARGE Heumilch.

Den eigenen Vorteil weiter ausbauen

Der Umsatz der Arbeitsgemeinschaft beträgt für letztes Jahr 105 Millionen Euro. Damit stieg dieser deutlich über dem Gesamtmarkt. Mit dem aktuellen Erfolg im Hinterkopf, plant die ARGE für 2020 ein umfassendes Vermarktungspaket. Die Bandbreite reicht von klassischen Maßnahmen in Print, Online, Social Media und TV bis hin zu einem neuem Kinderbuch und der Fibel „Heumilchkäse und seine Freunde“.

Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit soll ebenfalls ausgebaut werden. Bereits heute exportiert die ARGE Heumilch rund 60 Prozent ihrer Produkte. Zielland ist bisher vor allem Deutschland. Eine neue Kooperation mit Heumilchproduzenten aus dem Allgäu soll nun den Profit weiter steigern. „Unser Ziel ist es, mit einem einheitlichen Auftritt die Kräfte zu bündeln, gemeinsam die Vorteile der Heuwirtschaft zu kommunizieren und Heumilch noch bekannter zu machen“, so Neuhofer.

Karl Neuhofer, Obmann der ARGE Heumilch, und Geschäftsführerin Christiane Mösl
©ARGE Heumilch
Karl Neuhofer, Obmann der ARGE Heumilch (links), und Geschäftsführerin Christiane Mösl (rechts)

Höhere Qualität als Marktvorteil

Dabei punktet die österreichische Heumilch vor allem mit ihrer hohen Qualität. Das österreichische Heumilch-Regulativ sei nämlich strenger als die auch in Deutschland geltenden EU-Richtlinien. Wert gelegt wird seitens der ARGE auf die Einhaltung gewisser Tierwohlrichtlinien in der Heumilchproduktion.

„Unsere Mitglieder verpflichten sich freiwillig, unsere Heumilch-Kuhwohl-Initiative umzusetzen“, erklärt Geschäftsführerin Christiane Mösl. Dabei ist eine dauernde Anbindehaltung verboten und die Mitgliedschaft beim Tiergesundheitsdienst vorgesehen. „Wir sind die Vorreiter für das Qualitätsprodukt Heumilch. Um das zu bleiben, entwickeln wir unser Regulativ und damit den Standard für unser wertvolles Produkt laufend weiter“, so Mösl.

Rinder auf der Alm
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Das Wohl der Tiere sei ihnen ein Anliegen, heißt es von der ARGE

ARGE will Tierfreundlichkeit demonstrieren

Das Wohl der Tiere sei der ARGE seit jeher ein Anliegen, heißt es von der Arbeitsgemeinschaft. 2018 hatte sie die „Heumilch-Kuhwohl-Initiative“ ins Leben gerufen, wodurch die Kundschaft sich nun genauer über Tier-freundliche Maßnahmen der ARGE-Landwirte informieren kann. „Kritische Konsumenten suchen laufend nach nachhaltigen, hochqualitativen und regionalen Produkten. Sie wollen wissen, woher ihre Lebensmittel kommen und erkundigen sich nach dem Wohlergehen der Tiere. Diese Kundenwünsche können die Heumilchbauern erfüllen“, erklärt Mösl.

Bei der ARGE Heumilch handelt es sich um eine Gemeinschaft von rund 8.000 Heumilchbauern und 80 Verarbeitern. In der Vermarktung von Heumilch ist sie führend in Europa. Ihr Sitz ist in Innsbruck.