Von der Jury wurden unter anderem die große Begeisterung von Freiwilligen, das Junior-Ranger-Programm oder die über 250 jährlich stattfindenden Exkursionen hervorgehoben. Die Jury bestand untern anderem aus Vertretern des Umweltbundesamts, der Universität Wien oder auch des ORF. Beurteilt werden dabei die Bereiche Naturschutz, Erholung und Tourismus, Umweltbildung, Regionalentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit. Der Naturpark Karwendel erreichte dabei 129 von 150 möglichen Punkten.
Größter Naturpark Österreichs
Der Naturpark Karwendel ist mit 727 Quadratkilometern das größte Tiroler Schutzgebiet und der größte Naturpark Österreichs. Rechnet man auch den bayerischen Anteil dazu, umfasst das Schutzgebiet 920 Quadratkilometer.
Der Naturpark in den Nördlichen Kalkalpen punktet unter anderem mit hoher Naturnähe im Bereich der Wälder und Flüsse oder durch seine 150-jährige Alpingeschichte. Einen besonderen Höhepunkt stellt der Große Ahornboden als einzigartige Kulturlandschaft dar. Das Karwendel ist Heimat für eine hohe Anzahl europaweit bedeutender Tier- und Pflanzenarten wie Steinadler, Weißrückenspecht oder Frauenschuh.
Geologisch weltweite Bedeutung
Jährlich besucht etwa eine Million Menschen den Naturpark, der sich von Tallagen auf 600 Metern Seehöhe bis auf 2.749 Meter Seehöhe, dem Gipfel der Birkkarspitze, erstreckt. Charakteristisch für das Karwendel sind mehrere von West nach Ost verlaufende schroffe Bergketten, die aus Kalk- beziehungsweise Dolomitgestein aufgebaut sind. Zum größten Teil stammen die Gesteine aus der Zeit der Trias und sind damit über 200 Millionen Jahre alt.
Besonders gut aufgeschlossen und dokumentiert ist im Karwendel der Übergang von der Trias zum Jura, sodass sich der weltweit gültige Referenzpunkt für diese geologische Grenze seit 2011 im Karwendel befindet. Die Gesteine sind auch als Wasserspeicher für die umliegenden Regionen von Bedeutung.