ORF-Elefantenrunde der Spitzenkandidaten
ORF
ORF
Politik

Tiroler Reaktionen zu Burgenland-Wahl

Bei der Landtagswahl im Burgenland am Sonntag hat die SPÖ deutlich dazugewonnen und holte mit 50 Prozent der abgegebenen Stimmen die Absolute Mehrheit. Der Koalitionspartner FPÖ stürzte ab. Erste politische Reaktionen aus Tirol fielen gemischt aus.

Beim vorläufigen Endergebnis der Landtagswahl im Burgenland geht die SPÖ als klarer Wahlsieger hervor: Sie gewann deutlich dazu und erntete die Hälfte aller abgegebenen Stimmen. Leichte Zugewinne gab es für die ÖVP. Die FPÖ, die im Burgenland gemeinsam mit der SPÖ die Landesregierung stellt, stürzte auf unter zehn Prozent ab. Die Grünen blieben etwa gleich, NEOS schaffte den Einzug in den Landtag nicht.

SPÖ: „Historischer Sieg“

Der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer gratulierte in einer ersten Reaktion seinem Burgenländischen Parteifreund Hans Peter Doskozil und sprach von einem „historischen Sieg für die Sozialdemokratie“. Dornauer war am Sonntag extra nach Eisenstadt gereist. Das Ergebnis zeige, dass die SPÖ mit ihren Themen und ihrer Politik überzeugen könne, so Dornauer.

Es gelte nun, diesen Schwung für das ganze Land mitzunehmen. „Hans Peter Doskozil steht für eine starke, verlässliche und ehrliche Sozialdemokratie, die sich kompromisslos für die Menschen einsetzt – vom Mindestlohn bis zur Pflege", zeigte sich Dornauer überzeugt. Sein Burgenländischer Parteikollege greife daher „völlig verdient“ nach der Absoluten.

FPÖ: „Rot-Blaue Koalition soll bleiben“

Als „nicht unbedingt erfreulich“ kommentierte der Tiroler FPÖ-Chef Markus Abwerzger das Burgenländer Ergebnis. Die Verluste der FPÖ haben nach Ansicht Abwerzgers damit zu tun, dass die rot-blaue Landesregierung zwar gut gearbeitet habe, aber, der größere Partner die Früchte dafür ernte.

Er gratulierte Doskozil zu seinem souveränen Sieg, allerdings sei eine absolute Mehrheit „meist demokratiepolitisch nicht so gut“, so Abwerzger: „Doskozil würde gut tun, sich einen Koalitionspartner ins Boot zu holen“, war der Tiroler FPÖ-Obmann überzeugt. Er empfahl daher eine Fortsetzung der bisherigen SPÖ-FPÖ-Koalition.

Die Spitzenkandidaten Hans Peter Doskozil (SPÖ, rechts) und Johannes Tschürtz (FPÖ, links)
APA/ROBERT JAEGER
LH-Stellvertreter Johannes Tschürtz (FPÖ) und LH Hans Peter Doskozil (SPÖ) führten im Burgenland bisher eine Koalition

NEOS: „Mehr Freunderlwirtschaft für SPÖ“

NEOS Tirol Landessprecher Dominik Oberhofer zeigte sich über das Ergebnis seiner Parteikollegen enttäuscht. Es sei „kein guter Tag fürs Burgenland“. Die Absolute Mehrheit für Doskozil bedeute nur „noch mehr Macht und Freunderlwirtschaft für die SPÖ, die schon bisher das Burgenland fest im Griff hatte“, kritisierte Oberhofer.

NEOS Spitzenkandidat Edi Posch hätte dem burgenländischen Landtag gut getan, glaubte der Tiroler NEOS-Chef, weil dieser im Wahlkampf gezeigt habe, dass er für Transparenz und Kontrolle stehe.