Aksel Lund Svindal nach seinem Sturz in Kitzbühel
STACHE / AFP
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Sport

Tiefpunkte des Hahnenkamm-Rennens

Durch schwere Stürze bei den Rennen in Kitzbühel sind einige Karrieren von Skiprofis zerstört worden. Andere erlitten bei den Hahnenkamm-Rennen lebensgefährliche Verletzungen. Dennoch schreckte das zahlreiche Profis nicht von einem Comeback ab.

Nicht alle Skirennsportler schafften die Abfahrt oder den Slalom unverletzt. 1985 verlor etwa der Deutsche Klaus Gattermann beim Sprung über die Hausbergkante die Kontrolle. Bei dem darauffolgenden Sturz überschlug er sich mehrmals, die Folge waren ein Nasenbeinbruch und eine schwere Gehirnerschütterung.

Unfälle zerstörten früher oder später Karrieren

Zwei Jahre später verunglückte der Kitzbühel-Sieger von 1983 Todd Brooker bei der Einfahrt zum Zielhang. Der Kanadier erlitt eine Gehirnerschütterung, einen Nasenbeinbruch, Gesichtsverletzungen und eine Knieverletzung. Der Unfall kostete ihn seine weitere Laufbahn.

1989 verletzte sich Brian Stemmle, ebenfalls Kanadier, lebensgefährlich, als er bei der Steilhang-Ausfahrt ins Netz prallte. Tagelang lag er mit zertrümmerten Becken auf der Intensivstation. Später klagte er erfolgreich gegen den Skiklub (KSC). Auch schaffte er wieder ein erfolgreiches Comeback. Seine Karriere beendete er erst nach einem weiteren Kitz-Sturz 1999.

Mehrfacher Überschlag nach Sturz von Pietro Vitalini

1991 erlitt der US-Amerikaner Bill Hudson einen Unfall in der Mausefalle. Zu seinen Verletzungen zählten ein Schulterblattbruch, eine Fraktur des vierten Brustwirbelkörpers, ein Speichenbruch sowie Lungenverletzungen.

Glimpflich endete 1995 ein Sturz für den Italiener Pietro Vitalini. In der Traverse konnte er sich nicht mehr auf den Skiern halten und wurde über das Sicherheitsnetz geschleudert. Dabei stürzte er den Hang hinab und überschlug sich mehrfach. Wie durch ein Wunder überstand er den Unfall unversehrt, was vor allem an der dichten Schneedecke liegen dürfte.

1996 – ein Jahr mit besonders vielen Stürzen

Im Jahr 1996 kam es gleich zu drei schwereren Unfällen. Im Training stürzten mehrere Läufer wie Andreas Schifferer, Josef „Pepi“ Strobl oder Lasse Kjus schwer. Schifferer erlitt beim Sturz am Zielsprung ein Schädel-Hirn-Trauma und lag drei Tage im Koma.

Josef Strobl und Andreas Schifferer liegen in einem Krankenhauszimmer
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Josef Strobl und Andreas Schifferer mussten mit Verletzungen in das Krankenhaus

Sturz beendet Karriere von Olympiasieger Patrick Ortlieb

Bei einem folgenschweren Sturz an der Hausbergkante zog sich Patrick Ortlieb 1999 unter anderem einen Trümmerbruch im rechten Oberschenkel zu. Außerdem verletzte er sich an Hüfte und Knie. Die Karriere des Olympiasiegers war vorzeitig zu Ende.

Sturz von Patrick Ortlieb
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Dieser Sturz beendete die Karriere von Patrick Ortlieb

2008: Sturz am Geburtstag und anschließendes Comeback

An seinem 30. Geburtstag stürzte der der US-Amerikaner Scott Macartney beim Zielsprung schwer und erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma. Nachdem er ins künstliche Koma versetzt wurde, erholte er sich jedoch rasch und konnte das Krankenhaus nach drei Tagen wieder verlassen. Er überstand den Sturz ohne Knochenverletzungen. Im November 2008 gab er in Lake Louise sein Comeback.

Beim Abschlusstraining stürzte Daniel Albrecht 2009 beim Zielsprung schwer und blieb bewusstlos liegen. Der Schweizer erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und Lungenquetschungen. Nach mehr als dreieinhalb Wochen erwachte er am 12. Februar aus dem Koma. 22 Monate später kehrte er im Dezember 2010 in den Weltcup zurück. Im Oktober 2013 trat Albrecht zurück.

Daniel Albrecht stürzt in Kitzbühel
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Daniel Albrecht stürzte beim Abschlusstraining schwer

Hans Grugger verletzte sich 2011 schwer

Hans Grugger verlor beim Trainingslauf in der Mausefalle die Kontrolle, schlug bei der Landung mit dem Kopf auf und blieb regungslos liegen. Der Salzburger zog sich schwere Kopf- und Brustverletzungen zu. Er wurde sofort in die Universitätsklinik nach Innsbruck geflogen, wo er nach einer Notoperation ins künstliche Koma versetzt wird. Es bestand akute Lebensgefahr. Für den Spitzensport reichte es nachher nicht mehr. Am 24. April 2012 gab Grugger sein Karierende bekannt.

Hans Grugger
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Hans Grugger wurde nach dem Sturz in künstliches Koma versetzt

Aksel Lund Svindal, Hannes Reichelt und Georg Streitberger

2016 überschattten mehrere, schwere Stürze das Rennen. Für den Norweger Svindal und auch Streitberger war die Saison vorbei, beide erlitten einen Riss des vorderen Kreuzbandes und des Meniskus im rechten Knie. Reichelt kam mit einer Knochenprellung relativ glimpflich davon. Die Abfahrt wurde aufgrund der immer schlechter werdenden Bodensicht nach dem 30. Läufer abgebrochen.