Zu Beginn des Vorjahres war der Innsbrucker Flughafen mit den massiven Schneefällen und damit verbundenen Problemen konfrontiert. Im Laufe des Jahres kamen Insolvenzen in der Flug- und Reisebranche dazu, so auch die Pleite der Fluglinie Germania. Zusätzlich gab es eine Ausdünnung bei manchen Flugverbindungen – etwa nach London Heathrow. Übers ganze Jahr gerechnet habe der Flughafen Innsbruck trotzdem mit rund 1,14 Millionen Passagieren einen neuen Jahresrekord erreicht, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.
Zunahme an Fluggästen kompensierte Einbußen
Der Innsbrucker Flughafen verzeichnete damit zum siebten Mal einen Anstieg bei den Fluggästen. „Passagierzuwächse sehen wir natürlich gerne“, so Flughafengeschäftsführer Marco Pernetta, „allerdings setzen wir auf nachhaltiges Wachstum und nicht auf Zuwächse um jeden Preis, was auch durch die Entwicklung der letzten sieben Jahre unterstrichen wird.“
Den Ausfall von Flugverbindungen in Folge von Insolvenzen konnte der Innsbrucker Flughafen zum Teil durch neue Angebote kompensieren. Demnach wurden der Reiseveranstalter TUI UK und die Fluglinien jet2.com und Norwegian als neue Partner gewonnen.
Die Zahl der Flugbewegungen blieb 2019 mit einem kleinen Plus von 0,7 Prozent fast auf dem gleichen Stand wie im Jahr davor. Weil modernere und größere Flugzeuge eingesetzt wurden, stiegen Passagierenzahlen stärker.
Große Pläne für 2020
Das Jahr 2020 sei von den Flugzahlen her bereits gut gestartet, so Airportchef Pernetta. Durch die anhaltende Schönwetterperiode komme es im Flugverkehr bisher zu keinen Problemen. Auch die aktuellen Buchungszahlen lassen eine gute Wintersaison erwarten. Für das laufende Jahr sind neue oder verstärkte Flugverbindungen nach Split (Kroatien), Berlin (Deutschland), Birmingham und Manchester (Großbritannien) vorgesehen.
Mit 2020 startet auch das großangelegte Investitionsprogramm für den Flughafen, zunächst mit Vorbereitungsarbeiten. Im Dezember 2019 hatten die Eigentümer (Innsbrucker Kommunalbetriebe, Stadt Innsbruck, Land Tirol) nach einer heftigen Kontroverse, die durch Vorbehalte des Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi (Grüne) ausgelöst wurde, eine umfassende Sanierung beschlossen. Die Flughafenpiste soll komplett erneuert werden, die Umsetzung ist im Herbst 2021 geplant. Und der veraltete Terminal des Flughafens soll neu gebaut werden. Eine EU-weite Ausschreibung ist dazu noch im ersten Halbjahr 2020 geplant. Der Baubeginn ist frühestens für 2023 vorgesehen. Insgesamt sind Investitionen von rund 120 Millionen Euro geplant.