Berger wurde als Sohn eines Malers und einer Tänzerin in der Steiermark geboren. Seine Eltern flüchteten Ende des Zweiten Weltkriegs nach Tirol. Anschließend wuchs Berger in Lans bei Innsbruck auf. Heute lebt er abwechselnd in Wien und auf der kroatischen Insel Losinj. Er ist einer der gefragtesten Kameramänner – nicht nur in der europäischen Filmszene.
Haneke, Jolie und Pitt
Bevor er seine eigenen Firma gründete und sich dem Spielfilm widmete, arbeitete Christian Berger ab 1968 als Kameramann beim ORF Tirol. Zu seinen ersten Arbeiten gehörten Filme wie „Raffl“, „Hannah Monster Liebling“ oder „Mautplatz“.
International bekannt wurde Berger durch seine Arbeit mit Luc Bondy und Michael Haneke, mit dem er fünf Filme drehte. Höhepunkt war 2010 die Goldene Palme für den Film „Das Weiße Band“ und danach die Oscar-Nomierung für die beste Kamera. Auch wenn er den Oscar nicht gewann, durfte sich Berger im Laufe seiner Karriere über viele Auszeichnungen freuen. 2015 wurde Berger außerdem von Angelina Jolie als Kameramann für ihren Film „By the Sea“ engagiert, in dem sie selbst mit damals Noch-Ehemann Brad Pitt die Hauptrolle spielte.
An Filmschulen abgelehnt
Bei so viel Erfolg scheint es umso absurder, dass Berger bei seinen Versuchen, an Filmhochschulen aufgenommen zu werden, scheiterte, wie er vor Jahren erzählte: „Ich habe mich in München und Wien beworben, wurde aber mangels Talent, wie es hieß, nicht genommen“, so Berger. Inzwischen habe er dort eine Professur, was „ganz nett“ sei.
Christian Berger hat sich neben seiner Kamera-Arbeit auch einen Namen in der Lichtgestaltung gemacht: Gemeinsam mit dem Licht-Spezialisten Christian Bartenbach hat er ein Beleuchtungssystem entwickelt, das mit Reflektoren arbeitet und dadurch indirekt wirkt. Dies macht den sonst üblichen Riesenaufwand von Scheinwerfern überflüssig und sorgt für eine spezielle Ästhetik.