ÖSTERREICH: THEMENBILD – Illustration zu den Themen Auto / Abgase / Diesel / Verkehr / Umwelt. Im Bild: Der Auspuff eines Dieselfahrzeuges
FOTO: APA/HELMUT FOHRINGER
FOTO: APA/HELMUT FOHRINGER
Verkehr

Feinstaub: WHO-Wert erneut überschritten

Das Ziel von jährlich maximal drei Tagen übermäßiger Feinstaubbelastung liegt in Tirol in weiter Ferne, so der Verkehrsclub Österreich am Donnerstag. Die Werte der WHO werden weiter überschritten. Die Stadt Lienz ist am meisten belastet.

Im Jahr 2019 wurden österreichweit zwar alle Grenzwerte an den Messstellen eingehalten, so der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Mit Blick auf die Feinstaubbelastung der letzten 15 Jahre lässt sich somit ein kontinuierlicher Rückgang feststellen. Zu verdanken seien diese guten Werte für 2019 Maßnahmen zur Reduzierung von Feinstaub, aber auch einer günstigen Wetterlage. Weniger Inversionswetterlagen und vor allem Nord- und Nordwestwetterlagen im Winter würden sich hier günstig auswirken, heißt es.

Risiko Feinstaub

Feinstaub wird insbesondere durch die Abgase von Verbrennungsmotoren verursacht. Besonders bedenklich ist dabei der sogenannte Ultra-Feinstaub, der in den Blutkreislauf und bis in die Lungenbläschen gelangen kann und so der menschlichen Gesundheit erheblich schaden kann.

Weiterhin Luft nach oben bei Feinstaubreduzierung

Doch auch, wenn die IGL-Grenzwerte von jährlich 25 Tagen mit erhöhter Feinstaubbelastung nicht überschritten wurde, so wird der WHO-Zielwert von drei Tagen vielerorts überschritten.

Das trifft auf 34 Messstellen in ganz Österreich zu. In Tirol fällt vor allem Lienz durch erhöhte Feinstaubwerte auf. An sieben Tagen wurde 2019 der Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub überschritten. Die österreichweit höchste Feinstaubbelastung hat aber weiterhin Graz, gefolgt von Linz und Wien.

Maßnahmen gefordert

Aus diesem Grund fordert die Organisation weiterführende Maßnahmen, um die Feinstaubwerte weiter zu senken. Dazu gehören mehr öffentliche Verkehrsmittel und mehr Radverkehr. Auch sollten Menschen mehr zum Gehen angehalten werden und Lieferdienste emissionsfrei arbeiten. Mehr Elektrofahrzeuge seien ebenfalls eine tragfähige Option, meint der Verkehrsclub.

Bezirk Reutte-Ausserfern—Urlauberverkehr-Überwachung-Verkehrssituation
ZOOM.TIROL
Verbrennungsmotoren sorgen für mehr Feinstaubbelastung. Der VCÖ möchte Mobilität, die sauberer ist.

„Noch immer gelangen durch Verbrennungsprozesse viele gesundheitsschädliche Schadstoffe in die Luft. Aus Gesundheitssicht sind die Zielwerte der Weltgesundheitsorganisation der Maßstab. Und dieser Zielwert wurde im Vorjahr in Lienz überschritten“, erklärte Markus Gansterer vom VCÖ. Die Vergangenheit zeige, dass Maßnahmen etwas bewegen können: Zwischen 2005 und 2019 konnte die Zahl der Feinstaublastigen Tage in Lienz von 43 auf sieben gesenkt werden.