Christophorus Rettungshubschrauber im Gebirge
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Chronik

Lawine: Ermittlungen gegen fünf Personen

Nach dem tödlichen Lawinenunglück im Schnalstal in Südtirol hat die Staatsanwaltschaft Bozen Ermittlungen gegen fünf Personen aufgenommen. Sie hat am Montag die Piste, auf die das riesige Schneebrett abgegangen ist, für die Untersuchungen sperren lassen.

Der Lawinenabgang im Südtiroler Schnalstal mit drei Toten wirft noch immer Fragen auf. Am Samstag hat ein riesiges Schneebrett eine 35-jährige Deutsche, ihre siebenjährige Tochter und ein weiteres Mädchen verschüttet. Ein Mann und dessen elfjähriger Sohn überlebten mit Knochenbrüchen.

Gletscherbahn-Verantwortliche im Visier der Ermittler

Im Visier der Staatsanwaltschaft standen laut einer Mitteilung vom Montag fünf Personen. Darunter sollen der Präsident, der Direktor und Mitarbeiter der Schnalstaler Gletscherbahnen sein. Zentrale Frage ist dabei, ob die betroffene Talabfahrt angesichts der herrschenden Verhältnisse hätte gesperrt werden müssen. Am Montag waren Experten des Südtiroler Lawinenwarndienstes und Gutachter im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bozen im Unglücksgebiet.

Der Sprecher der Gletscherbahnen, Elmar Pichler-Rolle, betonte, dass noch viele Fragen offen seien. Die zuständigen Mitarbeiter der Gletscherbahnen hätten nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Sie hätten die Gefahr aber nicht erkannt. Die Entscheidungen würden keinesfalls leichtfertig getroffen, es handle sich um erfahrene Mitarbeiter. In der Vergangenheit sei die Piste auch oft genug aus Sicherheitsgründen gesperrt worden, so der Vertreter der Gletscherbahnen.

Rettungswagen vor winterlichem Gebirge
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Der Unglückshang wurde am Montag von Experten genau untersucht

Große Trauer um Lawinenopfer in Südtirol

Die Südtiroler Landesregierung gedachte in ihrer Sitzung am Montag der getöteten Urlauber und sprach den Angehörigen ihr Mitgefühl aus. Am Abend fand im Schnalstal eine Gedenkfeier für die Lawinenopfer statt.

In der betroffenen Ortschaft Kurzras, einem Teil der Gemeinde Schnals, ist die Bestürzung groß. „Das ist eine furchtbare Tragödie. Wir sind alle geschockt. Unsere Gedanken und Gebete gelten den betroffenen Familien“, erklärte Thomas Konstantin Stecher, Direktor der Schnalstaler Gletscherbahnen. In der Ortschaft findet heuer kein Silvesterfeuerwerk statt.