Vor allem im Hochgebirge oberhalb von 2.000 bis 2.400 Metern herrschte am Donnerstag entlang des Alpenhauptkamms und im Arlberg-Gebiet große Lawinengefahr, das ist Stufe vier auf der fünfteiligen Skala. Im Gemeindegebiet von Sölden gab es zweimal Lawinenalarm im freien Skiraum. Während in einem Fall offenbar niemand verschüttet wurde, kam es im zweiten Fall zu einer Teilverschüttung. Die betroffene Person konnte von Rettern aber aus den Schneemassen befreit werden, sie überstand das Unglück offenbar ohne ernsthafte Folgen.
Auch in Ischgl mussten Suchmannschaften nach einem Lawinenalarm zum Einsatz abseits der gesicherten Pisten ausrücken. Entgegen ersten Befürchtungen war dort aber niemand verschüttet worden.
Rückgang der Lawinengefahr auf Stufe drei
Am Freitag wurden in Nordtirol zwar weitere Niederschläge erwartet. Laut Lawinenwarndienst des Landes habe das aber keine negativen Auswirkungen auf die Gefahrensituation. Dort rechnete mit einem Rückgang auf Risikostufe drei, also auf erhebliche Lawinengefahr. Trotzdem mahnten die Experten weiterhin zur Vorsicht.
Vor allem Richtung Wochenende appellierten die Lawinenexperten an die Vernunft der Wintersportler. Auch wenn es auf der Gefahrenskala zu einem Rückgang komme, blieben Abfahrten außerhalb der gesicherten Pisten vor allem in der Höhe riskant. Gerade bei Schönwetter, wie es für das Wochenende prognostiziert ist, komme es nach Niederschlagsphasen häufiger zu Lawinenunglücken, weil dann frisch verschneite Hänge locken.
„Die Lawinengefahr hat sich gegenüber den Weihnachtsfeiertagen zwar etwas zurückgebildet, sie ist aber immer noch nicht zu unterschätzen. Vor allem hochalpin herrschen Verhältnisse, bei denen bereits ein einzelner Skifahrer oder Snowboarder eine Lawine auslösen kann“, sagte der Chef des Tiroler Lawinenwarndienstes, Rudi Mair, am Freitag und riet weiterhin zu größter Vorsicht.