Der Zebrastreifen in Kufstein
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Chronik

Weihnachten auf der Intensivstation

Nach wie vor können Ärzte für den Sechsjährigen, der am 19. Dezember in Kufstein auf einem Zebrastreifen angefahren und schwer verletzt worden ist, keine Entwarnung geben. Familie und Angehörige des Buben setzen sich nach dem Unfall für mehr Sicherheit auf den Straßen ein.

Vergangene Woche wollte der sechsjährige Bub gerade einen Zebrastreifen in Kufstein mit seinem Roller überqueren, als er vom Pkw einer in Tirol lebenden Chinesin erfasst und dabei lebensbedrohlich verletzt wurde. Eine Woche danach bangen Familie und Bekannte noch immer um das Leben des Buben.

In den letzten Wochen kam es im Tiroler Unterland zu zwei weiteren schweren Unfällen mit Kindern. In der Wildschönau kam ein Elfjähriger auf dem Schulweg ums Leben. Er wurde auf einem Schutzweg zwischen zwei Autos eingeklemmt und dabei tödlich verletzt. In Münster wurde ein siebenjähriges Mädchen von einem Auto erfasst und schwer verletzt.

Initiative für ein „Sicheres Kufstein“

Eltern und Bekannte des in Kufstein verletzten Buben wollen, dass der schwere Unfall nicht umsonst gewesen ist. Darum machen sie sich für eine Initiative „Sicheres Kufstein“ stark. „Wir wollen aus diesem Aufschrei einen Aufrauf machen. Einen Aufruf an Kufstein und einen Aufruf an die Autofahrer, um in Zukunft einfach vorsichtiger zu sein“, so Rudolf Koffou, ein Freund der Familie des schwer verletzten Sechsjährigen.

Der Zebrastreifen in Kufstein
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Der Sechsjährige wurde auf dem Zebrastreifen von einem Auto erfasst und mehrere Meter weit mitgeschleift

Er fordert Autofahrer dazu auf, mehr auf den Verkehr und auf Kinder zu achten. Im Verkehrsausschuss der Stadt Kufstein soll im Jänner über eine „Tempo-30-Beschränkung“ in Wohngebieten in der Stadt diskutiert werden. Anfragen und Forderungen dafür gibt es schon seit längerem.

Polizei mahnt zur Einhaltung der Tempolimits

Die Polizei mahnt vor allem in Ortsgebieten zur Vorsicht. „Leider stellen wir immer wieder in den Ortsgebieten, dort wo die schwächsten Verkehrsteilnehmer unterwegs sind, fest, dass hier immer wieder Geschwindigkeiten nicht richtig beachtet werden“, sagte Markus Widmann, der Leiter der Verkehrspolizei.

Schutzweg
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In den letzten Wochen kam es zu mehreren schweren Unfällen auf Schutzwegen

Viele Autofahrer würden Situationen nicht richtig einschätzen und speziell in Ortsgebieten darauf vergessen, dass unter Umständen beengte Straßenverhältnisse herrschen und viele Fußgänger unterwegs sind. Außerdem rät Widmann Fußgängern, gerade bei schlechtem Wetter, in der Dämmerung bzw. bei schlechter Sicht vor allem beim Überqueren der Straßen besonders vorsichtig zu sein.