Mit dem sektoralen Fahrverbot für Lkw ab 1. Jänner erhofft sich das Land Tirol jährlich rund 360.000 Lkw weniger auf der Brennerroute. Weil sich beim Pkw-Verkehr keine Entlastung abzeichnet, kündigte Platter an, dass ein umfangreiches Dosiersystem für Lkw und Pkw ausgearbeitet wird. Das heißt, dass unter anderem langsamer gefahren wird oder bei besonders viel Verkehr mit Ampeln oder Leuchtzeichen eine Blockabfertigung größere Staus verhindern soll.
Platter wünscht sich Dosierung ab München
„Meine Vorstellung ist, dass ein automatisches Dosiersystem eingerichtet wird, damit man den Verkehr schon von München weg drosseln kann“, so Platter. So wolle man einen permanenten Stau vermeiden. Derzeit würden dazu in Österreich mit der ASFINAG Vorbereitungen laufen. Außerdem führe man laut Platter Gespräche mit Deutschland, um ein solches Dosiersystem einzurichten.
„Das kann einerseits für Lkw sein aber andererseits auch für Pkw“, sagte Platter im ORF Tirol-Interview. Die Idee hinter dem automatischen Dosiersystem sei, dass Geschwindigkeiten schon in Bayern gedrosselt werden, man aber trotzdem noch flüssig fahren kann. Daneben soll der weitere Ausbau der Öffis dazu beitragen, die Pkw zu reduzieren.
Effizienteres Mautsystem als mittelfristiges Vorhaben
Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe (Die Grünen) sprach sich dafür aus, das „veraltete Vignettensystem“ zu modernisieren. Sie könne sich Änderungen hin zu einer fahrleistungsabhängigen Maut vorstellen. Um dem Ausweichen vor dem Stau oder der Vignette vorzubeugen, seien auch Änderungen in der Minderalölsteuer vorstellbar. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür könne jedoch nur die künftige Bundesregierung schaffen.