Die Krätze trete immer wieder auf, das sei nichts Ungewöhnliches, erklärte Claudia Mark von der Landessanitätsdirektion, genaue Gründe könne man nicht nennen. In letzter Zeit trete Krätze wieder häufiger auf, auch in Tirol habe es heuer bereits mehrere Fälle gegeben. „Man kann nur grundsätzlich sagen, dass es ganz sicher kein Hygienemangel ist. Es handelt sich um eine weltweite Verbreitung, Krätze gibt es immer und überall.“
Übertragung nur bei langem, engem Hautkontakt
Krätzmilben breiten sich dort aus, wo viele Menschen sind und werden durch Hautkontakt übertragen. „Grundsätzlich gilt es immer, die Hygienemaßnahmen einzuhalten, das heißt regelmäßig Händewaschen und dass man den nahen Kontakt vermeidet, weil gerade bei der Krätze braucht es für die Übertragung einen engen körperlichen Kontakt von fünf bis zehn Minuten. Händeschütteln oder dasselbe WC benützen sind keine Übertragungsmöglichkeiten.“
Kindergarten hat richtig reagiert
In Wörgl sind Vorwürfe lautgeworden, der Kindergarten habe zu spät reagiert. Bei der Landessanitätsdirektion weist man das zurück. „Der Kindergarten hat alles richtig gemacht. Man hat an dem Tag, an dem die Diagnose erstellt wurde, die Eltern mittels Aushang informiert. Es gibt hier keine Versäumnisse, denn es ist weder eine meldepflichtige Erkrankung noch kann man vorbeugend etwas dagegen tun, weil kleine Kinder stecken nun mal zusammen“, sagte Claudia Mark von der Landessanitätsdirektion.
Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner attestiert der Kindergartenleiterin korrektes Vorgehen. „Krätze ist eine lästige Krankheit, die aber leicht zu behandeln ist“, so Wechner. Eltern sollten auf Beschwerden ihrer Kinder achten und gegebenenfalls zum Hautarzt gehen. Es bestehe keine Veranlassung, den Kindergarten zu schließen.
Juckreiz noch zwei Wochen später
Krätze wird mit einer Salbe behandelt. Kinder können bereits 24 Stunden nach der Behandlung wieder den Kindergarten besuchen. „Man muss damit rechnen, wenn man die Haut entsprechend behandelt, dass man noch Tage bis Wochen den Juckreiz spürt“, so Mark. Bei Kindern sehe man dann auch die Kratzspuren, vor allem zwischen den Fingern und an den Fußsohlen.