„Alexa, wie wird das Wetter heute?“ Das ist eine von unzähligen Fragen, die Sprachassistenten sinnerfassend verstehen und auch beantworten können. Nico und Tobias von der Polytechnischen Schule Stubai in Neustift wollten wissen, wie das funktioniert. An der Technischen Universität in Innsbruck haben die beiden einen Experten dazu gefunden.
Justus Piater beschäftigt sich mit intelligenten Systemen und damit, wie sie lernen mit ihrer Umwelt zu interagieren. Hinter der Reaktion auf Sprachkommandos steckt erst einmal Text, erklärte Piater. Der Sprachassistent muss innerhalb von Hundertstelsekunden das gesprochene Wort in Text umwandeln, um ihn zu verstehen und eine Antwort in den Datenquellen im Internet zu finden. Eine Schlüsselrolle kommt also dem Umwandeln zu, dahinter steckt das sogenannte maschinelle Lernen.
Geräte lernen an Beispielen
Dazu müssen dem Gerät Beispiele vorgelegt werden, etwa das gesprochene Wort „Wetter“. Das wird im Hintergrund des Gerätes mit dem geschriebenen Wort „Wetter“ verknüpft. Wird das mit vielen Personen und vielen sprachlichen Abweichungen gemacht, kann das Gerät den Ausruf „Wetter“ irgendwann erkennen. In der Praxis wurde das bei den Sprachassistenten mit vielen, vielen Wörtern, Sätzen und Fragen gemacht.
Bei ganzen Sätzen können die Sprachassistenten dann aus Signalwörtern den Sinn filtern. Bei der Frage „Alexa, wie wird das Wetter heute?“ filtert das Gerät etwa die Worte, „Wetter“, „wie“ und „heute“, und kann daraus die passende Antwort im Internet suchen, erklärte Piater. Das alles passiert innerhalb weniger Hundertstelsekunden.
Dialekte als besondere Herausforderung
Hochdeutsch verstehen die Sprachassistenten mittlerweile sehr gut, hier konnten sie bereits ausgiebig trainieren. Schwieriger sind dagegen Dialekte. Diese müssten eigentlich gleich wie jede andere Sprache mit Beispielen angelernt werden. Das Problem hierbei sei, dass es sehr viele Dialekte gibt, und diese oft nur von wenigen Menschen gesprochen werden. Trainingsdaten zu bekommen sei hier viel schwieriger, erklärte Piater.
Datenschützer sind keine Fans
Die Sprachassistenten lernen also mit längerer Benutzung dazu. Datenschützer sehen die Geräte allerdings skeptisch. Sie kritisieren, dass die Geräte im höchstpersönlichen Bereich aufzeichnen und nicht immer klar sei, was mit den Aufzeichnungen passiere. Viele Datenschützer bezweifeln auch, dass die Datenschutzgrundverordnung (DSVG) von diesen Geräten und ihren Betreibern eingehalten wird.
Informatiker Justus Piater erklärte schmunzelnd, er besitze zuhause keines dieser Geräte – aus Gründen des Datenschutzes. Und auch Nico und Tobias zeigten sich skeptisch. Die Sprachassistenten bei den Dreharbeiten zum ORF Tirol Redhaus mit Fragen zu löchern habe Spaß gemacht, notwendig seien sie aber nicht, waren sich die beiden 14-Jährigen einig.