Die Wappen der Gemeinden Matrei, Mühlbachl und Pfons
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Politik

Bürger entscheiden über Gemeindefusion

Das Land Tirol fördert die freiwillige Zusammenlegung von Gemeinden mit finanziellen Anreizen – bis jetzt aber ohne Erfolg. Im Wipptal sollen im kommenden Jahr die Bürger von Matrei, Mühlbachl und Pfons über eine Fusion entscheiden.

Die drei Wipptaler Gemeinden Matrei, Mühlbachl und Pfons sind seit je her geografisch, aber auch kulturell eng miteinander verbunden. Man teile sich bereits den Kindergarten, die Volksschule, Hauptschule, Pfarre, den Friedhof, das neu eröffnete Sportzentrum sowie die Vereine, so der Bürgermeister von Pfons Alexander Woerz.

Früherer Versuch scheiterte

Bereits 1974 hat es eine Bürgerbefragung zu einer möglichen Gemeindefusion gegeben, sie fiel damals negativ aus. Jetzt will man es wieder versuchen und hat dafür heuer zunächst einmal eine Gemeinde-Kooperation gestartet. Die Finanzverwaltung wurde bereits zusammengelegt, die nächsten Schritte folgen in zwei Wochen, sagt der Bürgermeister von Mühlbachl, Alfons Rastner: Am ersten Januar werden die Bauhöfe und das Bauamt zusammengelegt. Die Gemeinde hoffe, den Bürgerinnen und Bürgern durch diese Veränderungen in der Verwaltung die Entscheidung für eine Zusammenlegung zu erleichtern.

Bürgermeister für eine Fusion

Die Bürgermeister plädieren für eine Fusion weil gerade kleine Gemeinden finanziell und verwaltungstechnisch stark gefordert seien, sagte der Pfoner Bürgermeister Alexander Woerz: „Die Herausforderungen für die Gemeinden werden immer selektiver. Bund und Land schieben immer mehr Aufgaben an die Gemeinden ab. Die Mitarbeiter können diese Menge kaum mehr bewältigen“. Deswegen habe man den Schritt in die Kooperation gewagt.

Ortsschilder sollen bleiben

Dass es bisher sehr gut laufe, soll auch die Zweifler überzeugen, bei der geplanten Bürgerbefragung positiv abzustimmen, so der Matreier Bürgermeister Paul Hauser: „Viele haben Angst vor einem Identitätsverlust, aber das ist unbegründet: Ein Pfoner wird immer ein Pfoner bleiben, die kleine Ortschaft wird bestehen bleiben, inklusive Ortsschild. Ebenso die einzelnen Fraktionen wie Mützens, Schöfens oder Obfeldes… Matrei Obermarkt und Untermarkt. All das wird gleich bleiben.“

In erster Linie gehe es darum, einfachheitshalber die Verwaltung zusammenzulegen. Hauser wünscht sich die Bürgerbefragung zur Gemeindefusion von Matrei, Mühlbachl und Pfons noch vor dem Sommer.