Am Mittwoch traf Tirols Landeshauptmann Platter erstmals die neue EU-Verkehrskommissarin Valean in Brüssel. Dabei sprach Platter über die Herausforderungen und Negativentwicklungen der Transitsituation in Tirol. Platter sei es ein Anliegen gewesen, die neue Kommissarin ehestmöglich zu treffen, um ihr aufzuzeigen, welchen Problemen und Belastungen die Menschen in Tirol durch den Transitverkehr ausgesetzt sind.
Platter schlägt erneut Lkw-Obergrenze vor
Platter habe versucht zu verdeutlichen, dass in Tirol die Belastungsgrenze für Mensch, Natur und Infrastruktur überschritten ist. "Deshalb habe ich der Verkehrskommissarin vorgeschlagen, nach den Zielen des EU-Weißbuchs zum Verkehr eine Lkw-Obergrenze umzusetzen“, sagte Platter im Anschluss an das Treffen. Darüber hinaus habe er bei der neuen Verkehrskommissarin deponiert, dass die Lkw-Blockabfertigungen und Fahrverbote Notmaßnahmen sind, an denen man auch künftig in Tirol festhalten werde.
Dass am Brenner mittlerweile mehr als doppelt so viele Lkw wie in der Schweiz verkraftet werden müssen, sei eine extreme Ungleichbehandlung eines EU-Mitgliedstaates gegenüber einem Nicht-Mitglied. „Daher fordere ich einmal mehr, dass es eine einheitliche Korridormaut von München bis nach Verona gibt und der Druck der EU auf unsere Nachbarstaaten in Sachen Zulaufstrecken des Brenner Basistunnels (BBT) erhöht wird“, so Platter.
Platter lobt Einsatz der EU-Kommission
Nach dem Treffen mit der EU-Verkehrskommissarin nahm Platter an einer Konferenz zum alpenquerenden Verkehr teil. Dabei dankte er der EU-Kommission, durch deren Einsatz das Projekt Brenner Basistunnel vorangetrieben wurde. Der Landeshauptmann kritisierte aber, dass während in Tirol und Südtirol das BBT-Tunnelsystem jährlich wächst, im Norden und im Süden an den Zulaufstrecken und den Verladeterminals „so gut wie gar nichts“ passiere.
„Der Wille allein hat für eine effektive Verlagerung des Güterschwerverkehrs auf die Schiene noch nie gereicht“, sagte Platter. Es dürfe nicht passieren, dass Milliarden investiert werden, ohne dass es am Ende zu einer Verbesserung kommt.