In Bozens Innenstadt ist die vorweihnachtliche Welt noch in Ordnung. Das Zentrum wurde, wie jedes Jahr, von der Kurverwaltung geschmückt. Anders sieht die Lage in den angrenzenden Stadtteilen aus. Tausende Lichter flimmern um die Wette. Blinkende Eisbären und verformte Christbaumkugeln schmücken die Straßen und Plätze der Landeshauptstadt.

Das Konzept der schrillen Beleuchtung stammt von einer Firma aus Neapel. Sie hatte heuer die Ausschreibung für die Weihnachtsdekoration in Bozen gewonnen. Bozens Vizebürgermeister, Luis Walcher, ist mittlerweile gar nicht gut auf das Unternehmen zu sprechen. Die Firma habe den Schmuck anders angeboten als geliefert und auch die Anbringung sei schlecht ausgeführt.
300.000 Euro für missratenes Projekt
Rund 300.000 Euro würden die blinkenden Bären und Kugeln kosten. Die Gemeinde weigert sich jedoch den vollen Betrag zu bezahlen. Schließlich ginge es nicht nur um die Optik, sondern auch um die Sicherheit. Schon zweimal musste die Feuerwehr ausrücken, um ein abgestürztes Blinklicht neu anzubringen. Unweit einer Schule hingen eklektische Kabel frei in der Luft. Mit der Ver- und Nachbesserung wurde ein anderes Unternehmen beauftragt. Die Arbeiten werden voraussichtlich noch einige Tage in Anspruch nehmen.

Eine Frage des Geschmacks
In Bozen wird indessen über Stilfragen diskutiert. Die einen sehen billigen Kitsch, die anderen bunte Hingucker. Vor allem bei den alteingesessenen Boznern stoßen die Glitzer-Bären auf Ablehnung. Den Touristen scheint aber der grelle Weihnachtszauber zu gefallen. Für die Gemeinde steht fest, dass es solch schrille Weihnachten in der Landeshauptstadt nur einmal und nie wieder geben soll.